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Perşembe, Nisan 18, 2024

Molotow gerettet: Rot-Grün sichert Baukostenzuschuss zu

Bild: Facebook

Die rot-grünen Regierungsfraktionen setzen sich für den Erhalt von Hamburgs Clubkultur ein und unterstützen mit Mitteln aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 die Herrichtung einer Musikspielstätte am Spielbudenplatz auf dem Areal des Paloma-Viertels mit rund 1,9 Millionen Euro. Das sieht ein gemeinsamer Antrag vor, der am 16. Dezember in der Bürgerschaft behandelt wird.

elbeXpress / Haber Merkezi

Farid Müller, Mitglied des Kultur- und Medienausschusses: „Die Kultur der Live-Clubs gehört zum Leben auf der Reeperbahn dazu und besitzt viel Strahlkraft über Hamburg hinaus. Mit dem Baukostenzuschuss im Paloma-Viertel wollen wir sicher gehen, dass die Mietkosten für einen dieser Clubs an einem prominenten Standort langfristig finanzierbar bleiben. Vor dem Neubau gab es in den früheren Esso-Häusern mit dem Molotow einen sehr wichtigen Club für die Hamburger Szene. Uns ist es wichtig, dass diese Szene auch im neuen Paloma-Viertel lebendig bleibt. Damit bewahren wir trotz Neubau ein Stück St. Pauli, wie das auch beim Mojo Club direkt um die Ecke gelungen ist.”

Bild: SPD Bürgerschaftsfraktion HH

Hansjörg Schmidt, Experte für Kreativwirtschaft der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Mit dem Abriss der ESSO-äuser musste das alte Molotow seine Räumlichkeiten aufgeben und führt seitdem ein Nomadenleben auf dem Hamburger Kiez. Für uns  war es immer das erklärte Ziel, dass das Molotow an die alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Die Gestaltung des Paloma-Viertels bietet nun diese Gelegenheit. Gerade im Rahmen von Stadtentwicklungsprojekten ist die Verdrängung von Clubkultur eine ernstzunehmende Gefahr. Denn liegen Wohnungen und Clubbetriebe direkt nebeneinander, kommt es häufig zu Konflikten. Deshalb müssen wir darauf achten, beispielsweise durch entsprechende Schallschutz-Maßnahmen, ein gemeinsames Miteinander zu ermöglichen. Diese Maßnahmen bringen jedoch erhebliche Mehrkosten mit sich, die die Mieten in die Höhe treiben. So werden viele Neubauten für Clubbetreiberinnen und -betreiber unerschwinglich. Deshalb haben wir uns entschlossen, die am Spielbudenplatz entstehenden notwendigen Mehrkosten etwa im Bereich des Schallschutzes mitzufinanzieren und so die Miete für die nächsten 25 Jahre zu reduzieren. Damit sichern wir den Clubbetrieb am Spielbudenplatz langfristig und freuen uns, dass das Molotow dort seine alte, neue Heimat finden kann.“

Das Paloma-Viertel wird einer der stadtentwicklungspolitischen Meilensteine im Kontext einer innovativen Quartiersentwicklung. Investor, Politik, Verwaltung und Kiezbevölkerung haben jahrelang über die Entwicklung des Paloma-Viertels debattiert und gemeinsam mit der sogenannten PlanBude den St. Pauli Code entwickelt. Von Beginn an haben sich die Akteurinnen und Akteure dafür eingesetzt, dass es Ziel der Kulturpolitik sein muss, die Live-Musikclubs auf St. Pauli und insbesondere an der Reeperbahn im Areal des Paloma-Viertels zu erhalten. Die Club-Szene hatte ursprünglich in St. Pauli gute Entwicklungsbedingungen, weil es etwa in den alten „Esso-Häusern“ Nischen mit günstigen Mieten gab. Mit fortschreitendem Wegfall der günstigen Räumlichkeiten bedingt durch Sanierung und Neubebauung sowie die mit einer Gebietsaufwertung einhergehenden Mietsteigerungen haben Clubs immer weniger Chancen, finanzierbare Betriebsorte zu finden. Für das Projekt des Paloma-Viertels sollten durch Quersubventionierung reduzierte Mieten für die Nachbarschaftskultur, ein Hostel sowie für einen Live-Musikclub ermöglicht werden. Dieser Ansatz ist bedingt durch die sehr hohen sicherheits- und lärmschutztechnischen Anforderungen für einen Live-Musikclub allein nur schwer umzusetzen.

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Farid Müller, Mitglied des Kultur- und Medienausschusses: „Die Kultur der Live-Clubs gehört zum Leben auf der Reeperbahn dazu und besitzt viel Strahlkraft über Hamburg hinaus. Mit dem Baukostenzuschuss im Paloma-Viertel wollen wir sicher gehen, dass die Mietkosten für einen dieser Clubs an einem prominenten Standort langfristig finanzierbar bleiben. Vor dem Neubau gab es in den früheren Esso-Häusern mit dem Molotow einen sehr wichtigen Club für die Hamburger Szene. Uns ist es wichtig, dass diese Szene auch im neuen Paloma-Viertel lebendig bleibt. Damit bewahren wir trotz Neubau ein Stück St. Pauli, wie das auch beim Mojo Club direkt um die Ecke gelungen ist.”

Bild: SPD Bürgerschaftsfraktion HH

Hansjörg Schmidt, Experte für Kreativwirtschaft der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Mit dem Abriss der ESSO-äuser musste das alte Molotow seine Räumlichkeiten aufgeben und führt seitdem ein Nomadenleben auf dem Hamburger Kiez. Für uns  war es immer das erklärte Ziel, dass das Molotow an die alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Die Gestaltung des Paloma-Viertels bietet nun diese Gelegenheit. Gerade im Rahmen von Stadtentwicklungsprojekten ist die Verdrängung von Clubkultur eine ernstzunehmende Gefahr. Denn liegen Wohnungen und Clubbetriebe direkt nebeneinander, kommt es häufig zu Konflikten. Deshalb müssen wir darauf achten, beispielsweise durch entsprechende Schallschutz-Maßnahmen, ein gemeinsames Miteinander zu ermöglichen. Diese Maßnahmen bringen jedoch erhebliche Mehrkosten mit sich, die die Mieten in die Höhe treiben. So werden viele Neubauten für Clubbetreiberinnen und -betreiber unerschwinglich. Deshalb haben wir uns entschlossen, die am Spielbudenplatz entstehenden notwendigen Mehrkosten etwa im Bereich des Schallschutzes mitzufinanzieren und so die Miete für die nächsten 25 Jahre zu reduzieren. Damit sichern wir den Clubbetrieb am Spielbudenplatz langfristig und freuen uns, dass das Molotow dort seine alte, neue Heimat finden kann.“

Das Paloma-Viertel wird einer der stadtentwicklungspolitischen Meilensteine im Kontext einer innovativen Quartiersentwicklung. Investor, Politik, Verwaltung und Kiezbevölkerung haben jahrelang über die Entwicklung des Paloma-Viertels debattiert und gemeinsam mit der sogenannten PlanBude den St. Pauli Code entwickelt. Von Beginn an haben sich die Akteurinnen und Akteure dafür eingesetzt, dass es Ziel der Kulturpolitik sein muss, die Live-Musikclubs auf St. Pauli und insbesondere an der Reeperbahn im Areal des Paloma-Viertels zu erhalten. Die Club-Szene hatte ursprünglich in St. Pauli gute Entwicklungsbedingungen, weil es etwa in den alten „Esso-Häusern“ Nischen mit günstigen Mieten gab. Mit fortschreitendem Wegfall der günstigen Räumlichkeiten bedingt durch Sanierung und Neubebauung sowie die mit einer Gebietsaufwertung einhergehenden Mietsteigerungen haben Clubs immer weniger Chancen, finanzierbare Betriebsorte zu finden. Für das Projekt des Paloma-Viertels sollten durch Quersubventionierung reduzierte Mieten für die Nachbarschaftskultur, ein Hostel sowie für einen Live-Musikclub ermöglicht werden. Dieser Ansatz ist bedingt durch die sehr hohen sicherheits- und lärmschutztechnischen Anforderungen für einen Live-Musikclub allein nur schwer umzusetzen.

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