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Salı, Haziran 11, 2024

Analyse: Streamingdienste als Kino der Zukunft?

Corona hält die Welt fest im Griff. Schätzungsweise befinden sich derzeit 3 Milliarden Menschen in ihren Wohnungen durch Ausgangssperren und Ausgangsbeschränkungen.  Das gesellschaftliche und soziale Leben ist zum erliegen gekommen. Durch die Digitalisierung, können viele Menschen mittlerweile von Zuhause aus arbeiten. Die Menschen haben die Möglichkeit sich auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Institutionen können über Online-Foren ihre Aktivitäten aufrechterhalten. So ein großer Segen, wie die Digitalisierung auch scheinen mag wird sie das Verhalten der Menschen grundlegend verändern. Und Corona beflügelt diese Tendenz.

Elbe Expresss / Haber Merkezi

Was früher als Utopie abgestempelt wurde, ist längst in unseren vier Wänden angekommen. Wir können durch die Digitalisierung von Zuhause aus arbeiten, unser Essen bestellen, unsere sozialen Kontakte pflegen, Rechnungen bezahlen, mit unseren Liebsten kommunizieren. Ja, selbst das Kontakt halten mit Menschen aus der Welt erfordert nicht mehr teure Prepaidkarten, die man sich früher kaufen und damit zur Telefonzelle laufen musste, um mal Kontakt mit der Familie und Freunden in der Welt halten zu können.

In den letzten Jahren verstärkte sich diese Tendenz immer mehr, als Streaminganbieter wie Netflix, Amazon auf den Markt kamen. Netflix & Chill. ist die Devise von Generation X. Wer wollte, musste mal nicht mehr ins Kino. Filme rund um die Uhr einfach von Zuhause gucken.

Bild: Shutterstock.com

Seit dem 24. März 2020 ist der neue Streaminganbieter Disney+ in Deutschland verfügbar. Mit einem umfangreichen Angebot an Marvel, Star Wars, Pixar, Disney und dem Angebot von National Geographic. Durch den Aufkauf von Fox durch Disney, gehört ihnen auch das komplette Angebot von 20th Fox. Hulu der hauseigene Streamingdienst von Fox, soll laut Branchenkennern 2021 international expandieren. Apple hat seinen Streamingdienst auf den Markt gebracht. NBC, Warner Bros. (HBO), Universal wollen auch ihren Teil vom Kuchen haben und stecken schon in den Planungen der Markteinführungen ihrer Streamingdienste.

Der Corona Virus und die damit weltweiten wirtschaftlichen Folgen, werden diesen Trend der häuslichen Isolation verstärken. Wie jeder andere Wirtschaftszweig auch, ist die Filmindustrie starkt durch die Ausgangsbeschränkungen und amtlichen Verfügungen von der Krise betroffen allerdings mit einer Besonderheit.

Die Kinos bleiben zu. Wann sie wieder geöffnet werden können, weiß zurzeit niemand so richtig. Die UCI-Kinowelt hat auch bereits reagiert und den Inhabern der Unlimited Card die monatlichen Gebühren erlassen – solange bis die Kinos wieder öffnen dürfen.

Selbst wenn die Kinos durch Banken oder staatlichen Förderungen vorübergehend gerettet werden können, bleibt die Frage offen, ob die Menschen danach wieder in Massen in die Kinos stürmen, zumal der diesjährige Sommer ohne einen größeren Film auskommen muss. Independent Kinos sind natürlich hiervon weit schlimmer betroffen.

Wichtige Einnahmen, die den Kinos fehlen werden. Wenn man bedenkt, dass Disney allein 2019 7 Filme in die Kinos brachte, die je Film mehr als 1 Milliarde Dollar einspielte. Bei AVENGERS: Endgame waren es sogar über 2,79 Milliarden. Und an dem Film von SONY “Spider Man – Far from home” war Disney auch beteiligt. Nun  ist Disney für seine ristriktive Preispolitik mit Kinos bekannt, aber die Kinos leben nun mal von den Erlösen und Verkäufen in den Kinos.

Filme wie der neue Bond oder Black Widow wurden bereits verschoben. Bond soll zwar im Herbst starten, aber ob bis dahin alles wieder so ist, wie früher darf bezweifelt werden. Der Marvel Blockbuster “Black Widow” hat noch keinen neuen Termin. Jetzt hat auch SONY eine ganze Reihe an Filmen verschoben teilweise bis zu 1 Jahr! Und das hat fatale Folgen.

Das Coronavirus wirbelt die Terminkalender der Filmstudios durcheinander. 

Nun hat Sony seine bisher größten Einschnitte in die Planung seines Kinojahres vorgenommen. Darunter befindet sich auch der Marvel-Blockbuster Morbius.

Viele Produktionen, auch der anderen großen Firmen, sind auf Eis gelegt u.a. der neue Batman,  Phantastische Tierwesen 3, Matrix 4, Avatar 2, Jurassic World 3, Ghostbuster 3. Auch der im Sommer erwartete und als neuer “Fluch der Karibik” gehandelte Disney Filma “Jungle Cruise” wird wohl seinen Starttermin im Juni nicht halten werden können. Wie es mit dem neuen Superheldenfilm von MARVEL “The Enternals” aussieht (Start für November geplant), wird wohl erst zum Herbst herum entschieden.

Jede Verschiebung eines Films heißt im Umkehrschluss auch, dass ein anderer Film Platz machen muss. Für Filme, die miteinander verbunden sind, bedeutet dies einen enormen Kraftaufwand, um sie wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Das beste Beispiel ist dafür der Film “Morbius” (ursprünglicher Start im Juni) der mit dem Marvel Cinematic Universe verbunden ist und auch mit großer Sicherheit Auswirkungen auf “Venom 2” (angedachter Start im Oktober 2020) haben wird, ebenfalls von SONY produziert.

Doch die großen Studios tüfteln bereits seit Wochen an Alternativen.  Universal hat bei einigen Filmen auf die Verschiebung verzichtet und stellt sie gleich als Stream zur Verfügung. Selbst der neue Vin Diesel Film “Deadshot”, der nur wenige Wochen im Kino lief, wird mittlerweile als Stream angeboten. Weitere Titel werden bereits zeitnah verfügbar sein. Disney verzichtet zwar bei “Black Widow” und den neuen X-Men Film “New Mutants” auf den Stream und will sie ins Kino bringen, aber zieht dafür für seinen Streamingdienst die Veröffentlichung von “Frozen 2” vor. Damit wird sich auch grundlegend die Lizenzvergabe der Film- und Fernsehrechte in Deutschland verändern. Jeder, der über einen hauseigenen Streamingdienst verfügt, wird die Lizenzabgabe nur noch an das Free-TV vergeben. Nochmal Einnahmen, die den Studios fehlen und die über die Beiträge der Streamingdienste eingeholt werden sollen.

Streamingdienste als Kino der Zukunft?

Spätestens dann, wenn klar sein wird, ob die Filme im Herbst anlaufen oder nicht, werden die großen Produktionsfirmen in Hollywood abschließend entscheiden, ob sie ihre Blockbuster als Stream zur Verfügung stellen werden. In den sozialen Netzwerken fordern die Fans schon lautstark vieles. Die deutsche Disney-Seite schrieb sogar: “Wir haben eure Rufe gehört. Leider können wir die Veröffentlichung von Disney+ nicht vorziehen”.

Klar ist, dass kein Studio über Monate hinweg – ohne Einnahmen – überleben werden kann. Wenn dann auch die Zuschauer mitmachen und für Film 15-20€ ausgeben, dann werden die Hollywood-Giganten direkte Einnahmen generieren ohne die Kinos als Vermittler dazwischen. Dann droht das große Kinosterben. Weltweit.

 

 

 

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Corona hält die Welt fest im Griff. Schätzungsweise befinden sich derzeit 3 Milliarden Menschen in ihren Wohnungen durch Ausgangssperren und Ausgangsbeschränkungen.  Das gesellschaftliche und soziale Leben ist zum erliegen gekommen. Durch die Digitalisierung, können viele Menschen mittlerweile von Zuhause aus arbeiten. Die Menschen haben die Möglichkeit sich auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Institutionen können über Online-Foren ihre Aktivitäten aufrechterhalten. So ein großer Segen, wie die Digitalisierung auch scheinen mag wird sie das Verhalten der Menschen grundlegend verändern. Und Corona beflügelt diese Tendenz.

Elbe Expresss / Haber Merkezi

Was früher als Utopie abgestempelt wurde, ist längst in unseren vier Wänden angekommen. Wir können durch die Digitalisierung von Zuhause aus arbeiten, unser Essen bestellen, unsere sozialen Kontakte pflegen, Rechnungen bezahlen, mit unseren Liebsten kommunizieren. Ja, selbst das Kontakt halten mit Menschen aus der Welt erfordert nicht mehr teure Prepaidkarten, die man sich früher kaufen und damit zur Telefonzelle laufen musste, um mal Kontakt mit der Familie und Freunden in der Welt halten zu können.

In den letzten Jahren verstärkte sich diese Tendenz immer mehr, als Streaminganbieter wie Netflix, Amazon auf den Markt kamen. Netflix & Chill. ist die Devise von Generation X. Wer wollte, musste mal nicht mehr ins Kino. Filme rund um die Uhr einfach von Zuhause gucken.

Bild: Shutterstock.com

Seit dem 24. März 2020 ist der neue Streaminganbieter Disney+ in Deutschland verfügbar. Mit einem umfangreichen Angebot an Marvel, Star Wars, Pixar, Disney und dem Angebot von National Geographic. Durch den Aufkauf von Fox durch Disney, gehört ihnen auch das komplette Angebot von 20th Fox. Hulu der hauseigene Streamingdienst von Fox, soll laut Branchenkennern 2021 international expandieren. Apple hat seinen Streamingdienst auf den Markt gebracht. NBC, Warner Bros. (HBO), Universal wollen auch ihren Teil vom Kuchen haben und stecken schon in den Planungen der Markteinführungen ihrer Streamingdienste.

Der Corona Virus und die damit weltweiten wirtschaftlichen Folgen, werden diesen Trend der häuslichen Isolation verstärken. Wie jeder andere Wirtschaftszweig auch, ist die Filmindustrie starkt durch die Ausgangsbeschränkungen und amtlichen Verfügungen von der Krise betroffen allerdings mit einer Besonderheit.

Die Kinos bleiben zu. Wann sie wieder geöffnet werden können, weiß zurzeit niemand so richtig. Die UCI-Kinowelt hat auch bereits reagiert und den Inhabern der Unlimited Card die monatlichen Gebühren erlassen – solange bis die Kinos wieder öffnen dürfen.

Selbst wenn die Kinos durch Banken oder staatlichen Förderungen vorübergehend gerettet werden können, bleibt die Frage offen, ob die Menschen danach wieder in Massen in die Kinos stürmen, zumal der diesjährige Sommer ohne einen größeren Film auskommen muss. Independent Kinos sind natürlich hiervon weit schlimmer betroffen.

Wichtige Einnahmen, die den Kinos fehlen werden. Wenn man bedenkt, dass Disney allein 2019 7 Filme in die Kinos brachte, die je Film mehr als 1 Milliarde Dollar einspielte. Bei AVENGERS: Endgame waren es sogar über 2,79 Milliarden. Und an dem Film von SONY “Spider Man – Far from home” war Disney auch beteiligt. Nun  ist Disney für seine ristriktive Preispolitik mit Kinos bekannt, aber die Kinos leben nun mal von den Erlösen und Verkäufen in den Kinos.

Filme wie der neue Bond oder Black Widow wurden bereits verschoben. Bond soll zwar im Herbst starten, aber ob bis dahin alles wieder so ist, wie früher darf bezweifelt werden. Der Marvel Blockbuster “Black Widow” hat noch keinen neuen Termin. Jetzt hat auch SONY eine ganze Reihe an Filmen verschoben teilweise bis zu 1 Jahr! Und das hat fatale Folgen.

Das Coronavirus wirbelt die Terminkalender der Filmstudios durcheinander. 

Nun hat Sony seine bisher größten Einschnitte in die Planung seines Kinojahres vorgenommen. Darunter befindet sich auch der Marvel-Blockbuster Morbius.

Viele Produktionen, auch der anderen großen Firmen, sind auf Eis gelegt u.a. der neue Batman,  Phantastische Tierwesen 3, Matrix 4, Avatar 2, Jurassic World 3, Ghostbuster 3. Auch der im Sommer erwartete und als neuer “Fluch der Karibik” gehandelte Disney Filma “Jungle Cruise” wird wohl seinen Starttermin im Juni nicht halten werden können. Wie es mit dem neuen Superheldenfilm von MARVEL “The Enternals” aussieht (Start für November geplant), wird wohl erst zum Herbst herum entschieden.

Jede Verschiebung eines Films heißt im Umkehrschluss auch, dass ein anderer Film Platz machen muss. Für Filme, die miteinander verbunden sind, bedeutet dies einen enormen Kraftaufwand, um sie wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Das beste Beispiel ist dafür der Film “Morbius” (ursprünglicher Start im Juni) der mit dem Marvel Cinematic Universe verbunden ist und auch mit großer Sicherheit Auswirkungen auf “Venom 2” (angedachter Start im Oktober 2020) haben wird, ebenfalls von SONY produziert.

Doch die großen Studios tüfteln bereits seit Wochen an Alternativen.  Universal hat bei einigen Filmen auf die Verschiebung verzichtet und stellt sie gleich als Stream zur Verfügung. Selbst der neue Vin Diesel Film “Deadshot”, der nur wenige Wochen im Kino lief, wird mittlerweile als Stream angeboten. Weitere Titel werden bereits zeitnah verfügbar sein. Disney verzichtet zwar bei “Black Widow” und den neuen X-Men Film “New Mutants” auf den Stream und will sie ins Kino bringen, aber zieht dafür für seinen Streamingdienst die Veröffentlichung von “Frozen 2” vor. Damit wird sich auch grundlegend die Lizenzvergabe der Film- und Fernsehrechte in Deutschland verändern. Jeder, der über einen hauseigenen Streamingdienst verfügt, wird die Lizenzabgabe nur noch an das Free-TV vergeben. Nochmal Einnahmen, die den Studios fehlen und die über die Beiträge der Streamingdienste eingeholt werden sollen.

Streamingdienste als Kino der Zukunft?

Spätestens dann, wenn klar sein wird, ob die Filme im Herbst anlaufen oder nicht, werden die großen Produktionsfirmen in Hollywood abschließend entscheiden, ob sie ihre Blockbuster als Stream zur Verfügung stellen werden. In den sozialen Netzwerken fordern die Fans schon lautstark vieles. Die deutsche Disney-Seite schrieb sogar: “Wir haben eure Rufe gehört. Leider können wir die Veröffentlichung von Disney+ nicht vorziehen”.

Klar ist, dass kein Studio über Monate hinweg – ohne Einnahmen – überleben werden kann. Wenn dann auch die Zuschauer mitmachen und für Film 15-20€ ausgeben, dann werden die Hollywood-Giganten direkte Einnahmen generieren ohne die Kinos als Vermittler dazwischen. Dann droht das große Kinosterben. Weltweit.

 

 

 

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