Das Türkische Generalkonsulat in Hamburg: Mitteilung Putsch
Bezugnehmend auf die heutigen (26.07.2016) Ausgaben der Zeitungen Hamburger Abendblatt mit dem Titel “Fegebank besorgt über Umgang mit türkischen Wissenschaftlern” und der Hamburger Morgenpost unter dem Titel “Türken sagen Hamburg-Reise ab” veröffentlichten Berichte, werden folgende Punkte an die Öffentlichkeit kund gegeben.
Eine sich in die türkische Armee eingenistete Gruppe, hat am 15. Juli 2016 versucht, mit entführten Flugzeugen, Hubschraubern und Panzern einen Putsch auszuführen, dessen Resultat 246 Gefallene, 1800 Verletze sind. Wie bereits bekannt ist, wurde von den Mitgliedern dieser Gruppe die Große Türkische Nationalversammlung bombardiert und versucht, einen Anschlag auf den türkischen Präsidenten zu verüben. Dieser hinterhältige Putschversuch wurde von der Zivilbevölkerung, unter Einsatz ihres Lebens vereiteltet.
Die in der Großen Türkischen Nationalversammlung vertretenen vier Parteien – Gerechtigkeit und Entwicklungspartei (AKP), die Republikanische Volkspartei (CHP), die Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) sowie die demokratische Partei der Völker (HDP) – haben am 16.07.2016 in einer gemeinsamer Deklaration, den Putschversuch auf das Schärfste verurteilt (wir machen darauf aufmerksam, dass die letzte Parlamentswahl, die mit einer Beteiligungsquote von 87,5% ausging, und aus dem sich das Parlament zusammengebildet hat, den Willen von 95% aller Beteiligten wiederspiegelt). Die gemeinsame Deklaration ist auf der Internetseite und den sozialen Netzwerken des hiesigen Generalkonsulats veröffentlicht.
Die, in U-Haft gewesenen und anschließend festgenommenen, Personen sind Anhänger der “Fetullah Gülen Terrororganisation (FETÖ)“, die den Anweisungen ihres, in den Vereinigten Staaten von Amerika befindenden, Anführers (Fetullah Gülen) folge leisten und deren Infiltration, angefangen beim Militär, den Polizeibehörden und der Justiz, sämtliche Bereiche des öffentlichen Dienstes, sowie deren Institutionen festgestellt worden ist.
Der Anschlag, der der nationalen Sicherheit, dem Volkswillen, sowie dem verfassungsrechtlichen System unseres Landes galt, hat vom türkischen Volk seine gerechte Antwort erhalten. Der Prozess gegen die, am Putsch beteiligten, Mitglieder der “FETÖ“ dauert an.
Die “FETÖ” hat ein weltweit ausgedehntes Netzwerk von Schulen und Universitäten, welche dazu dienen, Schüler und Studenten zu indoktrinieren und Mitglieder zu rekrutieren.
Bedauerlicherweise ist in diesem Zusammenhang auch die Einnistung dieser Gruppierung, in den Universitäten bekannt geworden, wie sie ohnehin bereits in allen öffentlichen Bereichen und Institutionen vorhanden gewesen ist. In diesem Zusammenhang ist die Ausreise von Akademikern an die Zustimmung der jeweiligen Institutionen gebunden, für die sie beschäftigt sind. Mit anderen Worten steht kein Ausreiseverbot für Akademiker und Wissenschaftler zur Debatte, sondern lediglich die Einholung einer Ausreiserlaubnis. Beachtet man die Tragweite und die ausgehende Gefahr dieses Putschversuches für unser Land, erwarten wir, dass diesen Maßnahmen gegenüber Verständnis aufgebracht wird.
Unserem Generalkonsulat ist nicht bekannt, wieviele Akademiker aus diesem Grund nicht an dem 13.Weltkongress Mathematikdidaktik in der Hamburger Universität teilnehmen können.
Die oben erwähnten Punkte, wurden mit der zweiten Bürgermeisterin Frau Katharina Fegebank während des gestrigen (25.07.2016) Telefonats zum Ausdruck gebracht.