Die Initiative „Hamburg lernt Nachhaltigkeit“ der Umweltbehörde wurde jetzt von der UNESCO für ihr langjähriges Engagement mit dem renommierten Japan-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 US-Dollar dotiert und wurde in diesem Jahr erstmals an eine Stadt als Ganzes und nicht an ein einzelnes Projekt verliehen. Die Preisvergabe fand im Rahmen der UNESCO-Generalkonferenz in Paris statt.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Vor fast 15 Jahren wurde die Initiative ‚Hamburg lernt Nachhaltigkeit‘ gegründet. Hamburg war damit Vorreiter auf dem Gebiet der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Nachhaltigkeit war in all den Jahren in Hamburg schon immer eng mit dem Thema Klimaschutz verbunden – ein Thema, das nicht nur in der Bildungsarbeit momentan wichtiger ist denn je. In diesem Jahr werden wir unseren dritten Klimaplan veröffentlichen, eine Gesamtstrategie, die Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und die öffentliche Hand gleichermaßen ins Boot holt, um Hamburgs Verantwortung für den Klimaschutz gerecht zu werden. Wir freuen uns daher sehr über den Japan-Preis der UNESCO und sehen ihn als Lohn für die letzten Jahre und Ansporn, unseren Weg konsequent weiter zu gehen.“
Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission: „Effektiver Klimaschutz, und zwar sofort! Das fordern derzeit Millionen junger Menschen jeden Freitag auf den Straßen weltweit. Die Vereinten Nationen haben die zentrale Bedeutung des Klimaschutzes für eine nachhaltige Entwicklung in der Agenda 2030 festgeschrieben. Lokales Engagement ist ein wichtiger Treiber, um die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Von der Stadt an der Elbe können auch andere Städte lernen, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in formalen und non-formalen Bildungsbereichen verankert werden kann. So befähigt Hamburg seine Bürgerinnen und Bürger, ihr eigenes Leben und Umfeld nachhaltig zu gestalten.“
Die Jury überzeugte die Initiative „Hamburg lernt Nachhaltigkeit“ mit ihrem ganzheitlichen städtischen Ansatz, der auf die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels reagiert sowie zum Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele beiträgt. Die Jury lobte insbesondere die breite Beteiligung verschiedenster Akteure aus dem Bildungsbereich und sieht das Potenzial, dass Hamburg als Modell für Städte und Ballungszentren dienen kann, die die Notwendigkeit erkannt haben, den Gefahren der Klimaerwärmung transformativ zu begegnen. Hamburg setzt auf die Eigeninitiative der Einrichtungen. „Klima – wir handeln“ heißt etwa ein Programm, das Schulen dabei unterstützt, einen individuellen Klimaschutzplan zu entwickeln. Gemeinsam ermitteln alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, wie sie ihre Schule klimafreundlicher gestalten können.
Den Preis sieht Hamburg als Ansporn, mit seinen Aktivitäten fortzufahren. So wird die Umweltbehörde das Preisgeld verdoppeln und die Hamburger Klimaschutzstiftung (HKS) beauftragen, mit dem Geld bis 2030 jährlich die Veranstaltungsreihe „Für eine bessere Welt“ durchzuführen. Diese möchte insbesondere junge Menschen motivieren, sich an der zukünftigen Entwicklung Hamburgs zu beteiligen. Neben dem erst kürzlich eingeführten Hamburger Klimafonds wird der HKS damit eine weitere wichtige Rolle in der Bildungsarbeit zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz zukommen.
Insgesamt wurden von der UNESCO drei Vorhaben ausgezeichnet: Neben Hamburg erhalten auch Projekte aus Botswana und Brasilien die begehrte Auszeichnung. Am Start waren 115 Bewerbungen aus 63 Ländern.