Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt in Hamburg weiter steil an. Allein die Eingangsklassen 1 und 5 werden mit 1.200 zusätzlichen Schülern an den Start gehen. Insgesamt steigt die Schülerzahl um 5.400 auf den neuen Rekordwert von 256.890 Schülerinnen und Schülern, davon allein 235.190 (+ 6.000) an den staatlichen Schulen.
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Schulsenator Rabe: „Wir eilen von Rekord zu Rekord: Immer mehr Schülerinnen und Schüler – aber auch immer mehr Lehrkräfte und Pädagogen an den Schulen. Denn der Senat investiert weiterhin in die Bildung. Um die Unterrichtsqualität und kleine Klassen sicherzustellen, erhöhen wir erneut die Zahl der Stellen an den Schulen ganz erheblich um 452 auf 18.872 – ebenfalls ein neuer Höchststand. Neben erheblichen Investitionen in die digitale Bildung werden sich die Lernbedingungen im neuen Schuljahr auch durch weiterhin sehr hohe Investitionen in den Schulbau verbessern: Allein in den beiden Jahren 2020 und 2021 investiert der Senat in den Schulbau mit 850 Millionen Euro genau so viel Geld, wie die gesamte Elbphilharmonie gekostet hat.“
Starker Anstieg in den Grundschulen
Der Anstieg der Schülerzahlen beginnt vor allem bei den Kleinen. Die Zahl der Grundschülerinnen und -schüler steigt in nur einem Jahr um 3,8 Prozent oder 2.200 Kinder. Den größten Anstieg verzeichnen die ersten Klassen mit einem Plus von 900 Schülerinnen und Schülern, das entspricht einem Anstieg von 5,3 Prozent in einem Jahr. Daran wird deutlich, dass der Anstieg der Schülerzahlen organisch von den Eingangsklassen Schritt für Schritt durch das ganze Schulsystem hindurchwächst. Entsprechend fällt das Wachstum in den weiterführenden Schulen mit +2.100 Schülerinnen und Schülern in den Klassenstufen 5 bis 10 (+2,5%) sowie +600 Schülerinnen und Schülern in der Oberstufe etwas moderater aus.
Auffällig ist der weiterhin starke Anstieg der Schülerzahlen an den Stadtteilschulen, die auch im kommenden Schuljahr mit 54.900 Schülerinnen und Schülern weiter vor den Gymnasien mit 51.900 Schülerinnen und Schüler liegen. Allerdings ist das starke Wachstum der Oberstufen an den Stadtteilschulen vorerst gestoppt. Hier ist eine gewisse Sättigung zu beobachten, die sich auch in der stagnierenden Abiturientenquote von rund 53 Prozent in Hamburg widerspiegelt.
Der Anstieg der Schülerzahlen betrifft vor allem die staatlichen Schulen. Aufgrund der schrittweisen Schließung mehrerer katholischer Privatschulen sinkt die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den privaten allgemeinbildenden Schulen von 19.700 auf 19.100 (-600), während sie an den staatlichen Schulen um insgesamt 6.000 steigt.
452 zusätzliche pädagogische Stellen an den Schulen
Zum neuen Schuljahr wird die Zahl der Lehrerstellen an den allgemeinbildenden Schulen um 394 auf dann insgesamt 14.424 Lehrerstellen erhöht. 4.773 Lehrerstellen entfallen auf Grundschulen (+116), 781 Stellen auf Sonderschulen (+1), 5.160 Stellen auf Stadtteilschulen (+113) und 3.710 Stellen auf Gymnasien (+164). Der Anstieg der Lehrerstellen an den Gymnasien ist nicht nur auf die stetig steigende Schülerzahl zurückzuführen, sondern auch auf die jetzt umgesetzte Vereinbarung aus dem Schulfrieden. Demnach erhält das Gymnasium rund 100 zusätzliche Stellen zur Verkleinerung der Schulklassen, zur Vermeidung von Unterrichtsausfall und zur Verbesserung der Qualität des Unterrichts.
Darüber hinaus stehen den allgemeinbildenden Schulen 1.939 Stellen (+58) für pädagogisches und therapeutisches Fachpersonal zur Verfügung. Somit gibt es insgesamt 452 zusätzliche pädagogische Stellen an den allgemeinbildenden staatlichen Schulen.
Den staatlichen berufsbildenden Schulen stehen im neuen Schuljahr weitere 2.509 Lehrerstellen zur Verfügung. Allgemein- und Berufsbildende Schulen zusammen verfügen zusammen über 18.872 Pädagogen-Stellen – ein neuer Höchststand.
Rabe: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir weiterhin das stetige Wachstum der Schülerzahlen durch eine kontinuierliche Erhöhung der Lehrerstellen begleiten. Diese Erhöhung ist jedoch nicht nur der gestiegenen Schülerzahl geschuldet, sondern es gibt weiterhin auch Qualitätsverbesserungen für besseren Unterricht, kleinere Klassen und eine umfangreichere Förderung.“
Besetzung aller Ausbildungsplätze im Vorbereitungsdienst
Hamburg ist als Ausbildungsstandort für Lehrkräfte weiterhin sehr attraktiv. Rabe: „Um den wachsenden Bedarf an jungen Lehrkräften zu decken, hat der Senat die Zahl der Ausbildungsplätze um rund 40 Prozent auf insgesamt 820 Plätze erhöht. Trotz des bundesweiten Bewerbermangels ist es uns zum Schuljahresstart gelungen, alle Plätze zu besetzen. Es haben sich in Hamburg sogar doppelt so viele Kandidaten beworben wie es Plätze gab. Insbesondere für das Lehramt der Primar- und Sekundarstufe I und das erstmalig angebotene Lehramt an Grundschulen ist dies im Bundesvergleich ein großartiger Erfolg.“
Die Ausbildung beginnt in jedem Schulhalbjahr. Zu Beginn dieses Schulhalbjahrs wurden 399 neue Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst eingestellt. Besonders erfreulich: Von diesen 399 zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer bringen 185 ein so genanntes Mangelfach mit. Mangelfächer sind Unterrichtsfächer, an denen an Schulen ein besonders hoher Bedarf besteht (z. B. Physik, Informatik oder die beruflichen Fachrichtungen Elektro- und Metalltechnik). Um sie alle gut auszubilden, musste das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung sogar einen zusätzlichen Standort (Isestraße 144–146) mit neuen Schulungsräumen eröffnen.
Trotz Zusammenschluss eine staatliche Schule mehr
Im neuen Schuljahr 2020/21 gibt es insgesamt 471 Schulen in Hamburg, eine staatliche Schule mehr als im letzten Jahr, davon 372 (Vorjahr 371) staatliche und 99 private Schulen. Spitzenreiter sind die Grundschulen mit 192 staatlichen Schulen und 32 privaten Schulen, gefolgt von den Stadtteilschulen mit 58 staatlichen und 26 privaten Schulen, den Gymnasien (62 staatliche, 11 private), den berufsbildenden Schulen (31 staatliche, 24 private Schulen) den Sonderschulen (26 staatliche, 5 private Schulen) und den Schulen der Erwachsenenbildung (3 staatliche Schulen und eine private Schule). Im Zuge des Schulausbaus sollen bis 2030 rund 40 weitere neue Schulen gebaut werden.