Bereits am 24.09.2020 haben rund 20 Beschäftigte des Hauptzollamts Hamburg zwei Personen in deren Hamburger Privaträumlichkeiten festgenommen. Die Festnahme erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hamburg, dem Zollfahndungsamt Hamburg und der Polizei. “Gegen die Tätergruppe wird bereits seit Ende 2018 ermittelt”, erläuterte Pressesprecherin Kristina Severon. “Ihnen wird vorgeworfen, ein System von organisierter Schwarzarbeit betrieben und dabei einen Schaden an Steuern und Sozialabgaben von weit über zehn Millionen Euro verursacht zu haben.”
Elbe Express / Haber Merkezi
Den beiden Festgenommenen wird vorgeworfen, als Betreiber von mehreren Servicegesellschaften in bandenmäßiger Struktur Beihilfe zum Sozialversicherungsbetrug geleistet zu haben. Die Servicegesellschaften waren als Rechnungssteller eines Unternehmens (gegen das ebenfalls ermittelt wird) tätig, das für Hamburger Logistikunternehmen und einem namenhaften Lebensmittelhändler im großem Umfang Pack- und Sortierarbeiten durchgeführt hat.
Die Servicegesellschaften haben mitgewirkt, die tatsächlichen Beschäftigungsverhältnisse zu verschleiern, verfälschte Belege vorzuhalten und den Finanzbehörden über steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige Angaben zu machen. Durch die unterbliebene Abführung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung ist ein Schaden von über 2,3 Millionen Euro entstanden. Allein den Finanzämtern sind nach bisherigen Ermittlungen durch falsche Steuererklärungen Einnahmen von mehr als 600.000 Euro entgangen.
Da die Beschuldigten sich durch ihr Handeln unrechtmäßig bereichert haben, vollstreckte der Zoll bei einem der Beschuldigten einen Vermögensarrest über 670.000 Euro und stellte unter anderem zwei PKW der Luxuskategorie sicher. Auch ein Bargeldspürhund des Zolls war im Einsatz.
Nach Eröffnung der Haftbefehle wurden beide Personen vom Zoll in die Untersuchungshaftanstalt verbracht.