Wie Schülerinnen und Schüler trotz Corona einen Zeitzeugen interviewt und einen Podcast über Erinnerung an eine Kindheit in der Nazi-Zeit produziert haben.
elbeXpress / Haber Merkezi
Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung und von Hamburgs Bürgersender TIDE haben Schülerinnen und Schüler mehrerer Hamburger Schulen in den vergangenen Monaten eine Podcast-Serie über eine Kindheit in der Nazi-Zeit produziert. Unter dem Titel „Young meets old” haben die Jugendlichen aus der Stadtteilschule Bergedorf, dem Friedrich-Ebert-Gymnasium, dem Gymnasium Blankenese und dem Goethe-Gymnasium via Internet dem 89-jährigen Hamburger Buchautor Claus Günther Fragen zu seinen persönlichen Erinnerungen an den Nationalsozialismus gestellt. Grundlage für den intergenerationalen Dialog ist das Buch „Heile, heile Hitler“ von Claus Günther, aus dem er für den Podcast auch vorgelesen hat.
Günther stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler: Wie war das damals in Hamburg, als Teil der „NS-Volksgemeinschaft“ aufzuwachsen? Lief er begeistert mit oder hielt er sich auf Distanz? Welche Erfahrungen machte er als Teenager bis zum Kriegsende, was wusste er von den Verbrechen des NS-Staats? Entscheidend aus Sicht der Jugendlichen: Was hat das alles mit uns zu tun?
Durch die beharrliche Neugier der Jugendlichen beim Aufeinandertreffen der Generationen wird Geschichte lebendig, greifbar und konkret. Gleichzeitig ist das Kooperationsprojekt von TIDE und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus der Gegenwart.
Der Podcast wurde ausschließlich online und mithilfe der SchnappFisch-Jugendredaktion von TIDE umgesetzt. So konnten weite Entfernungen zwischen den Schulen überbrückt und die Vorgaben zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie eingehalten werden.
Der siebenteilige Podcast wird ab dem 7. Dezember, 16 Uhr auf TIDE.radio ausgestrahlt. Alle Folgen sind schon jetzt online abrufbar: https://www.tidenet.de/young-meets-old.