Neben den bestehenden Möglichkeiten zur Unterbringung von obdachlosen Menschen in einzelnen Zimmern an den bisherigen Standorten des Winternotprogrammes wird am 1. Februar ein zusätzlicher Standort in Betrieb genommen. Bis zu 35 Personen mit besonderen psychischen und physischen Beeinträchtigungen können dort einzeln untergebracht werden.
elbeXpress / Haber Merkezi
Der neue Standort an der Eiffestraße wird im Auftrag der Sozialbehörde durch fördern und wohnen AöR eingerichtet und betrieben. So wird gewährleistet, dass eine Anbindung an die Hilfesysteme und Beratungsmöglichkeiten sichergestellt wird.
Sofern die individuelle Situation der Klientinnen und Klienten es aufgrund besonderer psychischer oder physischer Beeinträchtigungen nötig macht, können im Rahmen der Kapazitäten auch bisher bereits Einzelzimmerbelegungen an den Standorten des Winternotprogrammes durchgeführt werden.
Die zusätzlichen 35 Plätze ergänzen diese Möglichkeiten. Das zusätzliche Angebot richtet sich speziell an obdachlose Menschen, die das Winternotprogramm aufgrund ihrer Beeinträchtigungen nicht in Anspruch nehmen und weiterhin auf der Straße leben. Menschen, die aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung nach professioneller Einschätzung einer speziellen Unterbringungsumgebung bedürfen und auf der Straße angetroffen werden, sind nach Absprache mit dem Betreiber durch die Straßensozialarbeiter bzw. bei Gefahr im Verzug durch die Polizei oder Feuerwehr in die Einrichtung in der Eiffestraße zu begleiten.
Allen obdachlosen Menschen, die sich nicht selbst helfen können und eine Übernachtungsgelegenheit und Unterstützung benötigen, stehen die Standorte des Winternotprogrammes (Friesenstraße 22, Schmiedekoppel 29, Kollaustraße 15) ab 15 Uhr am Nachmittag offen. Dort können sie sich einfinden und erhalten neben Übernachtungs- und Waschgelegenheiten auch Mahlzeiten und Beratungsangebote. In allen Standorten gibt es freie Kapazitäten. Das Winternotprogramm wird derzeit von 659 Personen genutzt, die Auslastung liegt bei 73 Prozent. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr waren es in den damals zwei Standorten insgesamt 563 Nutzerinnen und Nutzer, eine Auslastung von 86 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nehmen damit mehr Menschen die Hilfe des Winternotprogrammes in Anspruch, während die Auslastung wegen der zusätzlich geschaffenen Plätze zugleich geringer ist.
Die Stadt Hamburg finanziert für obdachlose Menschen das Winternotprogramm im Umfang von etwa 10 Millionen Euro während der Monate von November bis März, sowie ganzjährig ein umfassendes Hilfesystem mit Straßensozialarbeit, Beratungsstellen, Fachstellen für Wohnungsnotfällen und weiteren Institutionen. Für derzeit rund 28.000 wohnungslose Menschen werden Plätze in öffentlichen Unterkünften bereitgehalten. Hier finden auch obdachlos gewordene Menschen eine Perspektive für eine dauerhafte Unterkunft jenseits des Lebens auf der Straße. Die Beratungsangebote der Stadt zielen darauf, obdachlos gewordenen Menschen eine solche Perspektive anbieten zu können.