Eine der letzten Zeitzeuginnen des Holocaust ist gestorben: Esther Bejarano. Als junge Frau war sie in Auschwitz.
ELBE EXPRESS/REDAKTION
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Sie war eine der letzten Auschwitz-Überlebenden und hat sich bis kurz vor ihrem Tod öffentlich gegen Rassismus und Antisemitismus eingesetzt. Bejarano, die 1924 in Saarlouis im Saarland geboren und 1943 nach Auschwitz deportiert worden ist, überlebte, weil sie im Mädchenorchester von Auschwitz Akkordeon spielte. Nach dem Krieg ging sie zuerst nach Israel, ehe sie sich entschloss, nach Deutschland zurückzukehren. In Groß Borstel fand sie ein neues zu Hause, in dem sie bis an ihr Lebensende blieb.
Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz: „Esther Bejarano hat sich ihr Leben lang gegen Hass und Diskriminierung eingesetzt. Sie hat ihre Geschichte immer wieder erzählt und an die Verbrechen von Nazi-Deutschland erinnert. Als Zeitzeugin hat sie einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass sich diese schreckliche Vergangenheit nicht wiederholt. Es liegt nun an uns, dieses Erbe weiterzutragen und dafür zu sorgen, dass Bejaranos Geschichte und die der zahlreichen Ermordeten in Auschwitz niemals in Vergessenheit gerät. Der Bezirk Hamburg-Nord trauert um eine mutige, humorvolle und streitbare Kämpferin für eine bessere Welt, in der Rassismus und Antisemitismus keinen Platz finden.“
Bejarano war bis an ihr Lebensende Mitglied im Internationalen Auschwitz Komitee. Bei der Woche des Gedenkens in Hamburg Nord hatte sie noch im Januar eine Lesung zum Thema „Dass Auschwitz nie wieder sei. Das zweite Leben nach dem Überleben gegen das Vergessen“ zur Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 veranstaltet.