Der Hamburger Senat hat heute Soforthilfen zur Deckung der coronabedingten Zusatzbedarfe für die digitale Hochschullehre beschlossen. Die staatlichen Hamburger Hochschulen, die medizinische Fakultät des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) und die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) erhalten insgesamt 15,4 Millionen Euro für den Ausbau der digitalen Lehrangebote und digitalen Infrastruktur im Kalenderjahr 2020. Durch die Corona-Pandemie musste der gesamte Lehrbetrieb im Sommersemester in kürzester Zeit vollständig auf Digitalformate umgestellt werden. Hochschulen und Bibliotheken haben ihre digitalen Infrastruktur-Kapazitäten erheblich ausgeweitet, in großem Umfang Lizenzen und digitale Materialien bereitgestellt, Hardware für Videokonferenzen beschafft und neue digitale Lehrformate entwickelt. Die Mittel werden den Einrichtungen als Ausgleich für bereits getätigte Ausgaben sowie zur Finanzierung noch erforderlicher Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Die Unterstützung trägt somit zugleich dazu bei, die digitale Lehre an den Hamburger Hochschulen für die Zukunft nachhaltig auszubauen.
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Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Unsere Hochschulen haben in den letzten Monaten unter schwierigen Bedingungen Großartiges geleistet und die digitalen Lehrangebote ausgebaut. Dafür waren Flexibilität, Kreativität und großes Engagement nötig – von Studierenden und Lehrenden gleichermaßen. Wir wollen die enormen Kraftanstrengungen der Hochschulen mit einer Investitionsoffensive in Höhe von 15 Millionen Euro für die digitale Lehre unterstützen. Gleichzeitig haben wir jetzt die große Chance, einen weiteren großen Sprung beim Ausbau der digitalen Lehre zu machen. Denn eines ist klar: Auch das Wintersemester wird aufgrund der Corona-Pandemie nicht in reiner Präsenzlehre stattfinden. Zwar können dort, wo es unter Einhaltung der Kontakt- und Hygieneregelungen möglich ist, Präsenzveranstaltungen stattfinden – aber es wird weiterhin viele digitale Lehrangebote geben.“
Neue Technik für die Hochschulen
Für die staatlichen Hochschulen und die medizinische Fakultät des UKE stehen im Rahmen des Investitionsprogramms insgesamt 12,7 Millionen Euro zur Verfügung. Die zusätzlichen Mittel sind u.a. für neue Hard- und Software, neue Kollaborationsplattformen und Videokonferenzanlagen, die Verbesserung der Datennetze, Bedarfe an personeller Unterstützung und den Ausbau digitaler Lernressourcen sowie die Produktion digitaler Lehrveranstaltungen vorgesehen.
So hat die Universität Hamburg u.a. für Plattformen, die der Vermittlung digitalisierter Lehr- und Lerninhalte sowie der Ergänzung von E-Prüfungen dienen, Geld ausgegeben. Die HAW Hamburg hat u.a. in mobile Arbeitsplätze und neues Equipment (z.B. Kameras, Headsets) zur Umsetzung digitaler Lehrveranstaltungen investiert. In der Lehre werden in der aktuellen Situation vermehrt interaktive Videos und Simulationen von Laborsituationen produziert. An vielen Hochschulen wurden zudem die Rechenkapazitäten und die Backup-Systeme erweitert, um dem vermehrten digitalen Datenaufkommen gerecht zu werden und gegen Verlust abzusichern. Auch die TU Hamburg und die HafenCity Universität profitieren vom Beschluss des Senats in die digitale Lehre..
Die Hochschule für Musik und Theater hat u.a. USB-Mikrofone für qualitativ hochwertige Audioübertragungen der Gesangs-, Instrumental- und Sprecherziehungs-Lehre erworben, um die Fernlehre auch für Sängerinnen und Sänger sowie Instrumentalistinnen und Instrumentalisten zu ermöglichen. Das künstlerisch-wissenschaftliche Personal wurde zudem mit neuen Notebooks ausgestattet. Um die Umstellung auf audiovisuelle Angebote in Form von Video, Ton und digitalen Dokumenten zu ermöglichen, hat die Hochschule für bildende Künste u.a. in Storage-Kapazitäten und den Ausbau der Basisinfrastruktur investiert.
Hochschulbibliotheken bauen digitales Angebot aus
Der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) stehen insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war die Nutzung von Lehr- und Lernmaterialien in den Bibliotheken im Sommersemester nur eingeschränkt möglich. Daher hat die SUB eine hochschulübergreifend organisierte „Digitalisierung on Demand“ für Semesterliteratur eingeführt. Darüber hinaus wurde vor allem in neue elektronische Lehrbücher und digitale Forschungsliteratur investiert, um das Online-Angebot der Bibliothek zu erweitern. Zur Erfassung der Kontaktdaten hat die SUB zudem u.a. ein neues Reservierungssystem in die eigene Webseite integriert.