Die Polizei Hamburg blickt auf eine im Vergleich ruhige Silvesternacht zurück. Der weitaus größte Teil der Hamburgerinnen und Hamburger hielten sich an die pandemiebedingten Bestimmungen im Sinne der Eindämmungsverordnung. Verstöße wurden nur im geringen Umfang festgestellt. Zum Jahreswechsel zwischen 23:30 und 00:30 Uhr kam es in der gesamten Stadt vermehrt zum Abbrennen von Feuerwerkskörpern.
elbeXpress / Haber Merkezi
Das Umfeld der Binnenalster, die Landungsbrücken, das Vergnügungsviertel St. Pauli und das Schanzenviertel waren wie in den vergangenen Jahren beliebte Örtlichkeiten:
Innenstadt: In der Hamburger Innenstadt hielten sich in der Spitze bis zu 1.000 Personen auf, die sich größtenteils an die Vorgaben der Eindämmungsverordnung hielten. Vereinzelt wurden Gruppen festgestellt, die nicht den nötigen Abstand einhielten, alkoholische Getränke konsumierten oder pyrotechnische Gegenstände zündeten. Es wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und vereinzelt Feuerwerkskörper sichergestellt. Bereits ab 00:15 Uhr verließen die Besucher größtenteils den Bereich. Um 01:47 Uhr wurden aus einer Wohnung in der Straße Alstertor heraus Feuerwerkskörper geworfen. Trotz polizeilicher Aufforderung wurde die Wohnungstür nicht geöffnet, so dass die Tür gewaltsam geöffnet werden musste. In der Wohnung konnten drei Personen angetroffen werden, vier weitere flüchteten über die Dächer der angrenzenden Häuser unerkannt. Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden eingeleitet.
Landungsbrücken: Im gesamten Bereich der Landungsbrücken hielten sich in der Spitze ebenfalls ca. 1.000 Personen auf. Die Personen wurden über den Lautsprecherwagen der Polizei angesprochen und auf die geltenden Bestimmungen der Eindämmungsverordnung hingewiesen. Die große Mehrheit hielt sich an die geltenden Bestimmungen. Auch hier setzte frühzeitig eine starke Abwanderung der Besucher ein.
St. Pauli: Im Bereich St. Pauli hielten sich im Laufe des Abends zunächst etwa 350 Personen auf. Um den Jahreswechsel herum wuchs die Personenzahl auf etwa 500 an. Um 23:40 Uhr wurde der Polizei eine Person gemeldet, die in der Gerhardstraße aus einer Wohnung heraus eine Schreckschusswaffe abfeuerte. Bei der anschließenden Überprüfung der Wohnung konnte die Schreckschusswaffe sowie vier weitere Schusswaffen und 55 Schuss Schreckschuss- und Pyro-Munition sichergestellt werden. Um 00:20 Uhr wurden Polizeibeamte auf dem Hans-Albers-Platz auf eine Person aufmerksam, die mit einer Schreckschusswaffe schoss. Die Waffe wurde sichergestellt. In beiden Fällen wurden Strafanzeigen gefertigt.
Schanzenviertel: Auch im Bereich des Schanzenviertels hielten sich über den Abend verteilt ca. 1.000 Personen auf. Um 00:18 Uhr wurde eine Gruppe von acht Personen dabei beobachtet, wie sie Munition aus einer Schreckschusswaffe abfeuerten. Vier Personen konnten angehalten und überprüft werden. Ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde eingeleitet.
Auch in den anderen Stadtteilen kam es zu Einsätzen der Polizei Hamburg.
In vielen Stadtteilen wurden Personen mit Feuerwerkskörpern angetroffen. Die Verstöße wurden geahndet, das mitgeführte Feuerwerk sichergestellt. Darüber hinaus wurden immer wieder auch Kleingruppen festgestellt, die sich nicht an die Mindestabstände gehalten haben.
Mehrfach kam es unter anderem im Zusammenhang mit der Meldung ruhestörenden Lärms zu einem Einschreiten in Privatwohnungen. Vereinzelt wurden nicht Corona konforme Zusammenkünfte aufgelöst. Größere Partys wurden dabei nicht festgestellt.
Im mehreren Stadtteilen wurden Personen mit Schreckschusswaffen angetroffen. Die Waffen wurden sichergestellt und entsprechende Strafverfahren eingeleitet. Zum Beispiel schoss im Stadtteil Neu Allermöhe ein Mann mit einer Schreckschusswaffe mehrfach vom Balkon. Bei der Überprüfung seiner Wohnung wurden zwei weitere Schreckschusswaffen sichergestellt. In Altona wurden zwei Schreckschusswaffen mit insgesamt 202 Schuss Munition und 15 sog. Vogelschreck sichergestellt. In Neuwiedenthal zündete ein Mann diverse Feuerwerkskörper auf seinem Balkon. Bei der anschließenden Wohnungsüberprüfung stellten die Polizeibeamten zwei Gewehre sicher.
Im Öjendorfer Damm musste ein Kiosk geschlossen werden, da sich vor dem Kiosk eine Menschentraube von ca. 15-20 Personen gebildet hatte. Die Personen trugen alle keinen Mund-Nasen-Schutz und hielten den Mindestabstand nicht ein. Der Betreiber verhielt sich unkooperativ und schloss den Kiosk erst nach Androhung seiner Ingewahrsamnahme.
In mehreren Fällen kam es durch den Einsatz von Pyrotechnik auch zu Sachbeschädigungen. So wurden in Wilhelmsburg und Rahlstedt mehrere Zigarettenautomaten aufgesprengt, in Bergedorf wurde u.a. die Briefkastenanlage eines Wohnhauses beschädigt.
Zwischen 18:00 und 06:00 Uhr rückte die Polizei zu 1.318 Einsätzen aus. In dieser Zeit wurden knapp 400 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, 76 davon wegen des Verstoßes gegen das Abbrennverbot von Feuerwerkskörpern.