Hamburgs Innensenator Andy Grote, der Leiter der Feuerwehr Hamburg, Oberbranddirektor Dr. Christian Schwarz, und der Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr, Harald Burghart, haben am heutigen Dienstag (20. April) im Rahmen der Landespressekonferenz im Rathaus die Jahresbilanz 2020 der Feuerwehr Hamburg vorgestellt. Der Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr stellte die Feuerwehr auch organisatorisch von Beginn an vor spezielle Herausforderungen, die erfolgreich bewältigt werden konnten.
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Mit insgesamt 257.280 Einsätzen (2019: 264.370) blieb das Einsatzaufkommen im vergangenen Jahr weiterhin auf einem hohen Niveau.
Im Bereich des Rettungsdienstes mit der Notfallrettung hat es pandemiebedingt eine Verringerung der Einsatzzahlen bei der Feuerwehr Hamburg gegeben. 226.355 Notfallversorgungen wurden geleistet, 4.517 Einsätze weniger als 2019. Aufgrund der ergriffenen Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie ist es 2020 insgesamt zu einer deutlichen Reduzierung der Mobilität der Bevölkerung gekommen, viele Menschen blieben zu Hause und nutzten z. B. Homeoffice-Angebote. Damit einhergehend hat sich auch das Einsatzgeschehen bei der Feuerwehr Hamburg reduziert, da im Rettungsdienst phasenweise eine geringere Inanspruchnahme erfolgte und zudem davon auszugehen ist, dass der hohe Zeitanteil, den die Menschen in den eigenen vier Wänden verbracht haben, möglicherweise hilfreich für die Vermeidung von Bränden war.
Zu 10.952 gemeldeten Bränden – hierbei sind Kleinbrände, Großbrände und auch Fehlalarmierungen durch private Heimrauchmelder und Brandmeldeanlagen erfasst – ist die Feuerwehr Hamburg in 2020 ausgerückt. Das sind 1.020 Einsätze weniger als noch 2019. Auch die Technischen Hilfeleistungen und Umweltschutzeinsätze gingen gegenüber 2019 um 1.553 auf 19.973 in 2020 zurück.
Festzuhalten bleibt: Im Schnitt rückte die Feuerwehr im Jahr 2020 zu 705 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden aus, so dass etwa alle zwei Minuten ein Einsatz durch die Männer und Frauen der Feuerwehr Hamburg bewältigt werden musste. An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr.
Hierbei leistete die Freiwillige Feuerwehr Hamburg mit allen 86 Wehren (85 im Stadtgebiet Hamburg, eine Wehr auf Neuwerk) 10.057 Einsätze – ehrenamtlich. Die Freiwillige Feuerwehr war damit auch im Pandemiejahr 2020 erneut ein sehr verlässlicher Partner bei der erfolgreichen Bewältigung des Einsatzgeschehens der Feuerwehr Hamburg.
2.659 Mitglieder sind in den Wehren aktiv, 23 mehr als im Vorjahr. 265 Feuerwehrfrauen sind aktuell im Ehrenamt tätig (2019: 249). In den 64 Jugendfeuerwehren, die es mittlerweile in fast jedem Stadtteil gibt, engagieren sich 990 Jungen und Mädchen. Darüber hinaus sind in den 10
Mini-Feuerwehren für den jüngsten Brandschützer-Nachwuchs 145 Kinder aktiv. Während der Pandemie durften die allermeisten Übungsnachmittage und -abende für die Jugend- und Minifeuerwehren zwar nicht stattfinden, dennoch hielten die allermeisten Kinder und Jugendlichen ihrer Wehr die Treue.
Auch die Berufsfeuerwehr Hamburg konnte 2020 einen weiteren personellen Aufwuchs verzeichnen. 2.981 Angehörige im Einsatzdienst, davon 101 Frauen, sorgten im vergangen Jahr für Sicherheit in Hamburg. Das sind gegenüber 2019 insgesamt 66 Kräfte mehr im Einsatzdienst. Auch in den kommenden Jahren wird die zweitgrößte Feuerwehr Deutschlands kräftig weiter wachsen.
Die Anzahl der Brandtoten blieb auch in 2020 auf dem historischen Tief von 2019: Acht Menschen kamen bei Brandereignissen ums Leben. 377 Menschen konnten bei Bränden verletzt durch die Feuerwehr gerettet werden (2019: 123).
Bild: © Bina Engel/Senatskanzlei Hamburg
Innensenator Andy Grote: „Durch die Corona-Pandemie war unsere Feuerwehr im vergangenen Jahr ganz besonders gefordert. Dabei haben sowohl die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr als auch der Freiwilligen Feuerwehren eindrucksvoll bewiesen, dass auf sie gerade auch in schwierigen Zeiten zu 100 Prozent Verlass ist. Insbesondere im Rettungsdienst stand die Feuerwehr an vorderster Front in der Pandemie-Bekämpfung, dafür gebührt den Einsatzkräften unser aller Dank. Um die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr weiter zu stärken, setzen wir unsere Offensiven bei Personalaufbau, Ausrüstungs-Modernisierung und Infrastruktur-Ausbau in den nächsten Jahren zielstrebig fort.“
Hamburgs Feuerwehrchef, Oberbranddirektor Dr. Christian Schwarz, betonte: „Die niedrige Zahl an Brandverletzten und Brandtoten zeigt die hohe Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Weiter sind diese Zahlen auch auf die Wirksamkeit von funktionierenden Rauchwarnmeldern zurückzuführen. Denn Rauchmelder sind Lebensretter! Insgesamt war das Jahr 2020 bedingt durch die Corona-Pandemie ein sehr herausforderndes Jahr für die Feuerwehr Hamburg. Diese zusätzlichen Anforderungen wurden erfolgreich erfüllt, so dass ich sehr stolz und dankbar für die besondere Leistung aller Angehörigen der Feuerwehr Hamburg bin!“