Das türkische Volk gründete am 23. April 1920 unter der Führung von Mustafa Kemal Atatürk einen neuen Staat. Mit der Etablierung der “Großen Nationalversammlung der Türkei” vollzog sich ein Machtwechsel, den man über Jahrhunderte hin nicht für möglich gehalten hätte. Es ist die Geburtsstunde der Demokratie in der Türkei: Es wurde festgelegt, dass “die Souveränität” vom Volke ausgeht”.
Elbe Express / Haber Merkezi
Während der türkischen Revolution 1919- 1923 übernahm Atatürk die Führung der Türkei und rief am 23. April 1920 die große Nationalversammlung der Türkei zusammen, weswegen heute dieser Tag als die Nationale Souveränität (Ulusal Egemenlik) gefeiert wird. Die offizielle Ausrufung der Republik erfolgte am 29. Oktober 1923.
Das Datum 23. April 1920 bedeutet den Wendepunkt im lokal schon vorher begonnenen Befreiungskampf (19. Mai 1919) und auch im Kampf gegen das seinen Aufgaben nicht mehr gewachsene Sultanat. Indem alle Unternehmungen auf eine parlamentarische und rechtsstaatliche Grundlage gestellt wurden, ist auch die Basis für die moderne türkische Demokratie gelegt worden. Da dieses Parlament alle wichtigen Entscheidungen während des Befreiungskampfes entschied und begleitete, bekam es den Zusatz “Veteranen-Parlament” (Gazi Meclis). Der Ersteröffnungstag des türkischen Parlaments ist der erste nationale Feiertag der Türkei geworden.
Wenn Kinder die Macht übernehmen
Mit der Staatsgründung der Türkei wurde bereits 1920 der Tag des Kindes eingeführt, der erstmals am 23. April 1921 begangen wurde. Angeregt wurde die Ausrufung des Feiertages mit dem Namen “23. Nisan ulusal egemenlik ve coçuk bayramı” (“Feiertag der Nationalen Souveränität und des Kindes”) durch den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Ziel war eine Stärkung der jungen, souveränen Demokratie durch die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und ihrer Bildung.
“Die Zukunft liegt in den Händen der Kinder”
(Atatürk)
Jedes Jahr wird in der Türkei der 23. April als Kinderfest gefeiert und es finden Feierlichkeiten, Musik- und Theaterfeste statt. Jährlich werden Kindergruppen aus dem Ausland in die Türkei eingeladen, die dann in traditionellen Kostümen ihrer Heimatländer an den Feierlichkeiten teilnehmen. Kinder übernehmen dabei symbolisch die Macht. Sie dürfen sich als Präsident, Parlamentspräsident, Minister oder als Rathauschef einer Stadt austoben. Aus gegebenem Anlass fallen die öffentlichen Veranstaltungen dieses Jahr aus.
Die UNESCO hat 1979, diesen Aspekt heraushebend und auf die ganze Welt beziehend, beschlossen, dass der 23. April als “Tag des Kindes” gefeiert werde.