Am Flughafen ist es deutlich leiser geworden: Durch die COVID-19-Pandemie ist die Zahl der Flugbewegungen gegenüber dem Vorjahr um rund 57 Prozent zurückgegangen. Auch die Zahl der Nachtflüge ging deutlich zurück: Nach 23 Uhr waren lediglich 65 Flüge verspätet, im Vorjahr hatte die Zahl noch bei 678 gelegen.
elbeXpress / Haber Merkezi
Zum Jahresende lässt auch sich eine Bilanz zur Beschwerdesituation ziehen: 2020 haben sich 462 Bürgerinnen und Bürger bei der Umweltbehörde über Fluglärm beschwert, im Vorjahr waren es noch 1.517. Auch die Gesamtzahl der Fluglärmbeschwerden verringerte sich deutlich: von etwa 318.000 im Jahr 2019 auf 75.478 im vergangenen Jahr. Davon wiederum gingen lediglich etwa 14.600 Beschwerden namentlich ein, die übrigen erfolgten ohne Angabe von Personendaten, also anonym.
Etwa 5.400 der rund 14.600 namentlichen Beschwerden kommen aus Hamburg, der größere Teil davon aus dem Umland. Bei den rund 61.000 anonymen Beschwerden verhält es sich umgekehrt: 80 Prozent stammen aus Hamburg, der Rest fast ausschließlich aus Norderstedt. Diese Form der Beschwerden wurde und wird vermutlich häufig unter Zuhilfenahme softwaregestützter digitalisierter Automatisierungsprozesse abgesandt.
Wie schon in den Vorjahren gab es regionale Unterschiede bei der Zahl der Beschwerden und der Absender. Hier einige Beispiele: Aus dem Kreis Stormarn kamen von 27 Personen 4.288 namentliche Beschwerden, aus dem Kreis Pinneberg von 47 Anwohnerinnen und Anwohnern 1.801 Beschwerden. In Hamburg ist das Zahlenverhältnis zwischen Beschwerden und Beschwerdeführenden geringer: Auf jede der 340 Personen, die Ihren Namen nannten, kommen im Schnitt 16 Beschwerden.
Obwohl der Luftverkehr 2020 insgesamt deutlich zurückgegangen ist, stellt für manche der Bürgerinnen und Bürger an den Einflugschneisen auch der geringere Luftverkehr noch eine Belastung dar – deshalb gehen weiter Fluglärm-Beschwerden ein.