Um auch obdachlosen Menschen Corona-Schutzimpfungen anbieten zu können und bis dahin eine geschützte Unterkunft zu gewährleisten, werden die sechs Standorte des städtischen Winternotprogrammes zwei Monate länger in Betrieb sein.
elbeXpress / Haber Merkezi
Die Sozialbehörde appelliert ausdrücklich, obdachlose Menschen zur Nutzung der Übernachtungsstätten zu ermutigen. Dort sind nach wie vor freie Betten verfügbar. Derzeit nutzen täglich rund 700 Personen die Angebote, die Auslastung liegt bei etwa 72 Prozent.
Obdachlose Personen erhalten ein Bett mit frischer Bettwäsche, abschließbaren Stauraum und durch einen Cateringdienst bereitgestellte warme Mahlzeiten. Die Unterbringung erfolgt im Mehrbettzimmer-Standard, bei Bedarf, beispielsweise aufgrund besonderer physischer oder psychischer Belastung, besteht auch die Möglichkeit zur einzelnen Unterbringung. Ein Sicherheitsdienst sorgt für sichere Unterkunftsbedingungen. Es stehen Badezimmer und Waschmöglichkeiten bereit. Umfassende Beratungsangebote haben das Ziel, dass nach den Nächten im Winternotprogramm möglichst keine Rückkehr auf die Straße erforderlich ist. Daneben kann bei Bedarf eine gesundheitliche Versorgung erfolgen. Persönliche Daten anzugeben, ist zur Nutzung des Angebots nicht erforderlich.
Hygienekonzepte und hohe Reinigungsintervalle sorgen für ein Umfeld, in dem die Infektionsgefahr möglichst minimiert wird. Einmal pro Woche – oder auch anlassbezogen – wird allen Nutzerinnen und Nutzern ein Corona-Schnelltest angeboten. Es gibt keine Pflicht, sich testen zu lassen, aber die regelmäßige Möglichkeit dazu.
Fortgeführt werden auch die von Fördern & Wohnen betriebene Tagesaufenthaltsstätte (TAS) in der Markthalle mit bis zu ca. 200 Plätzen sowie das erweiterte Angebot der TAS Hinrichsenstraße (ganzwöchige Öffnung von 9.30 – 16.30 Uhr, Essensausgabe an Wochenenden/Feiertagen), da noch nicht alle Einrichtungen der freien Träger in vollem Umfang wieder geöffnet haben.
Detaillierte Planungen zu den Impfangeboten für obdachlose Menschen können erst erfolgen, wenn aufgrund von Impfstofflieferungen eine bessere Planungsgrundlage besteht. Menschen in öffentlichen Unterkünften erhalten bevorzugt ein Impfangebot, weil sie der zweiten Priorisierungsgruppe gemäß Impfverordnung angehören. Derzeit ist aber noch nicht absehbar, wann diesen Gruppen Impfangebote gemacht werden können.