Testungen durch das DRK ausgeweitet – sechs zusätzliche mobile Teams in Hamburg unterwegs
Zur Bewältigung der Corona-Pandemie in Hamburg richtet die Kassenärztliche Vereinigung Hamburgs (KVH) an zehn über die Stadt verteilten Standorten sogenannte Infektpraxen ein. Damit reagieren Hamburgs ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte auf die gegenwärtigen und kommenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Lockerung der Schutzmaßnahmen. Patientinnen und Patienten mit Erkältungsbeschwerden und Corona-Verdacht können dort zentral diagnostiziert werden. Die Infektpraxen werden in bestehenden Hausarzt- oder HNO-Praxen eingerichtet, die ihren „Normalbetrieb“ auf ein Minimum herunterfahren und schwerpunktmäßig für Patienten mit Atemwegs-Infekten gleich welcher Art zur Verfügung stehen. Das Konzept wurde durch die KVH in enger Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde erarbeitet.
Dazu sagt Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Die neuen Infektpraxen helfen dabei, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu entlasten. Das neue Konzept ermöglicht es zudem, dass Patienten mit Corona-Verdacht bei der Aufnahme möglichst wenig mit anderen Menschen in Kontakt gelangen. Der Arztruf 116 117 hat sich in Hamburg als außerordentlich effektiv bei der Testung von Corona-Verdachtsfällen erwiesen. Knapp 85 Prozent der Corona-Patienten werden von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten versorgt. Hamburg testet im Bundesvergleich über den Arztruf bereits sehr viel, durch die neuen Infektzentren erweitern wir abermals die Kapazitäten zur Testung von Menschen mit COVID-19-Verdacht.“
In die Infektpraxen sollen Patientinnen und Patienten kommen, die keinen Hausarzt haben. Termine werden über eine Hotline der KVH (Tel. 040 22802-930) in der nächstgelegenen Infektpraxis vereinbart. Die Praxis kann nur mit Termin aufgesucht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der KVH: https://www.kvhh.net/kvhh/pages/index/p/26/205
In Hamburger Laboren werden nach wie vor im Schnitt 3.500 Testungen täglich auf COVID-19 vorgenommen. Die täglichen Testkapazitäten sind damit noch nicht ausgeschöpft. Mehr Tests wären möglich, wenn der Bedarf steigt.
Neu vereinbart werden konnte, dass zusätzlich zu den Testungen, die durch den mobilen Arztruf und die zehn künftigen Infektpraxen erfolgen, auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Testungen vornimmt. An sieben Tagen in der Woche ist das DRK auf Initiative der BGV mit bis zu sechs mobilen Teams in ganz Hamburg im Einsatz. Dabei leistet das DRK wichtige Unterstützung, indem es Abstriche bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern sowie Pflegekräften vornimmt. Täglich können auf diese Weise rund 600 Tests in insgesamt fünf bis sechs Pflegeheimen vorgenommen werden. Damit werden die Pflegeheime dabei unterstützt, die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Pflegebedürftigen und des Personals gezielt umsetzen zu können.
Mit der zweiten Änderung der Hamburgischen SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung werden Pflegeeinrichtungen fortan dazu verpflichtet, notwendige Vorbereitungen auf das Ausbruchsgeschehen zu treffen. Dazu gehört es auch, dass Bewohnerinnen und Bewohner beziehungsweise Personal von Pflegeeinrichtungen sich beim Auftreten einer Infektion einer umfassenden Testung unterziehen, die auf diese Weise sichergestellt werden kann. Zusätzlich testet das DRK auch Beschäftigte auf Anforderung der Arbeitgeber, beispielsweise Beschäftigte aus strukturrelevanten Berufsfeldern von Polizei, Feuerwehr, Schulen, Kitas oder medizinischen Einrichtungen.