Für Arbeitssuchende gibt es ein neues Beratungsangebot. Sozialbehörde und Jobcenter team.arbeit.hamburg verstärken die Sozialberatung. Pädagoginnen und Pädagogen werden ab dem 1. Februar an zunächst zwölf Jobcenter-Standorten vor Ort Unterstützung anbieten.
Rund 82.000 Menschen in Hamburg sind ohne Arbeit, etwa 47.600 erhalten Geldleistungen oder Unterstützung vom Jobcenter – rund die Hälfte bereits seit mehreren Jahren. Viele dieser Menschen haben mit vielen Einschränkungen im Alltag zu kämpfen: Neben den finanziellen Einschränkungen spielen oft gesundheitliche Probleme oder psychosoziale Einschränkungen eine Rolle. Viele können sich nicht selbstständig helfen.
Direkt vor Ort in den Jobcenter-Standorten wird künftig eine solche zusätzliche Unterstützung ermöglicht: Ratsuchende erhalten von geschulten Pädagoginnen und Pädagogen Hilfe zur Selbsthilfe, so dass künftig bestehende Probleme eigenverantwortlich gelöst werden können. Ziel der Sozialberatung ist eine Stabilisierung und Stärkung.
Die Beraterinnen und Berater sind eine erste Anlaufstelle bei vielfältigen Herausforderungen, Wohnraumproblemen, seelischen Problemen, Fragen zur Rente, Antragstellung und Briefwechsel, Fragen zur Pflege Angehöriger sowie zur Kinderbetreuung etc. Die Sozialberatung begleitet auch zu Terminen und hilft, den Weg zu anderen Beratungsstellen in den Sozialräumen der Stadt aufzunehmen
Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonard: „Viele Menschen sind von der Corona-Pandemie besonders betroffen, beispielsweise aufgrund ihres Einkommens oder der beengten Wohnsituation. Manchmal gibt es dann nicht nur ein Problem, sondern es kommen mehrere Probleme zusammen, sodass einem die Situation über den Kopf wächst. Dann hilft manchmal ein unkomplizierter Rat. Den gibt es jetzt mit der neuen Sozialberatung. Sie ist ein neues und innovatives Angebot, über das wir weitere Hilfen anbieten können: Wer es benötigt, kann darüber auch eine Sucht-, Gesundheits-, Lebenslagen- oder Schuldnerberatung in Anspruch nehmen.“
Der Geschäftsführer von Jobcenter team.arbeit Hamburg, Dirk Heyden: „Die flankierende Arbeit der Sozialberatung der hamburger arbeit GmbH ergänzt und unterstützt uns direkt vor Ort. Ziel ist die Verwirklichung einer ganzheitlichen und umfassenden Betreuung und Unterstützung bei der Eingliederung in Arbeit oder Ausbildung im Sinne des § 16a SGB II. Das neue Angebot leistet hierzu einen wertvollen Beitrag. Wir erhoffen uns auf diesem Weg eine fruchtbare Zusammenarbeit und beste Ergebnisse für unsere Kundinnen und Kunden.“
Das Angebot ist in dieser Form für Hamburg neu. Es kann von allen interessierten Ratsuchenden, die beim Jobcenter gemeldet sind, freiwillig in Anspruch genommen werden. Die Sozialberatung wird von Pädagoginnen und Pädagogen der hamburger arbeit GmbH, einem öffentlichen Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg, umgesetzt. Das Angebot startet zunächst an den folgenden zwölf Jobcenter-Standorten: Barmbek, Bergedorf, Billstedt, Harburg, Lokstedt, Mitte, Mümmelmannsberg, Osdorf, Rahlstedt, Wandsbek, Wilhelmsburg und für das Jobcenter für wohnungslose Menschen. Das Angebot ist Teil des Corona-Arbeitsmarktprogramms, das der Senat für die kommenden beiden Jahre aufgelegt hat, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern.
Die Beratung ist niedrigschwellig über eine offene Sprechstunde sowie nach Terminvereinbarung mit der hamburger arbeit GmbH möglich. Bis die persönliche Beratung in den Jobcentern aufgrund der Pandemie-Einschränkungen starten kann, sind die Ansprechpersonen von Montag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr telefonisch, per E-Mail und an den Standorten der hamburger arbeit GmbH persönlich zu erreichen.