Die Polizei Hamburg warnt erneut vor Trickbetrügern, die es darauf abgesehen haben, ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Bei rund zehn Fällen haben die Täter ihre Maschen zuletzt auch wieder mit einem Corona-Bezug verknüpft.
elbeXpress / Haber Merkezi
Die Maschen der Betrüger sind vielfältig und auch ein Corona-Bezug ist nicht neu. In der Vergangenheit hatten sich die Täter am Telefon unter anderem als Ärzte ausgegeben und ihre potenziellen Opfer damit konfrontiert, ein naher Angehöriger sei an Corona erkrankt und befinde sich mit akuten Beschwerden in einem Krankenhaus. Es wurde dann beispielsweise behauptet, für die Behandlung seien Spritzen aus Amerika im Wert von mehreren tausend Euro erforderlich.
In den vergangenen Tagen wurden nun mehrere Fälle bekannt, in denen die Betrüger den angerufenen älteren Menschen am Telefon angebliche Corona-Hilfen in Höhe von 12.000 oder 24.000 Euro in Aussicht stellten. Deren Erhalt knüpften sie an eine vorab per Überweisung zu leistende Bearbeitungsgebühr von knapp 1.000 Euro. Die Angerufenen, unter anderem ein 81-jähriger Mann aus Marmstorf und eine 91-jährige Frau aus Eißendorf, hegten allerdings frühzeitig Zweifel und es kam zu keinerlei Transaktionen.
In anderen Fällen boten die Betrüger am Telefon die Buchung eines Impftermins an. Nachdem zuletzt ein 83-jähriger Mann aus Sülldorf darauf entgegnet hatte, wegen gesundheitlicher Einschränkungen nicht ins Impfzentrum kommen zu können, war ihm eine Impfung in seiner Wohnung angeboten worden. Der Mann hegte Zweifel und sprach mit einem Angehörigen, der daraufhin die Polizei verständigte. Es wird vermutet, dass die Täter es darauf abgesehen hatten, den Mann bei dem angeblichen Impftermin in seiner Wohnung zu bestehlen.
Die Polizei rät:
Fälle von Trickbetrug am Telefon kommen immer wieder vor. Die Täter sind geschult und gehen äußerst geschickt vor. Immer wieder entstehen dabei massive, zum Teil existenzbedrohende Schäden. Oft werden Geld oder Wertsachen übergeben, obwohl die Geschädigten dabei ein mulmiges Gefühl haben.
- Die Polizei rät: Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
- Machen Sie sich bereits im Vorfeld mit dem Gedanken vertraut, einen betrügerischen Telefonanruf zu erhalten. Sprechen Sie mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn über die Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht mit dem Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer immer dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Seien Sie auch misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann.
- Lassen Sie sich, auch bei einem angeblichen Notfall, nicht unter Druck setzen! Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die Person, um die es geht, unter der Ihnen schon lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.
- Beachten Sie: Große Geldbeträge oder Wertsachen sollten nicht zu Hause aufbewahrt werden.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an ihnen unbekannte Personen.
- Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei unter 110 an oder wenden sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle.
- Mit Blick auf Impfungen gilt: Telefonische Impftermine werden ausschließlich über die Nummer 116 117 vereinbart. Eine Corona-Schutzimpfung, die in der eigenen Wohnung durch mobile Impfteams verabreicht wird, steht derzeit noch nicht zur Verfügung.
Hinweise und Tipps zu solchen Betrugstaten finden sich auch auf der Homepage der Polizei Hamburg unter:
www.polizei.hamburg/senioren-np/14943578/corona-trickbetrug/
und auf der Homepage des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) unter:
www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/corona-straftaten/