Gerade für Menschen mit geringem Einkommen können schon wenige Euro für Tampons oder Binden ein Problem darstellen. Deswegen setzt sich die Wandsbeker rot-grüne Koalition dafür ein, dass in öffentlichen Gebäuden kostenfrei Menstruationsprodukte ausliegen.
elbeXpress / Haber Merkezi
Tom Hinzmann, SPD-Fraktion Wandsbek: „Wenn der Zugang zu Menstruationsprodukten eingeschränkt ist, kann das Folgen für die Teilnahme am sozialen Leben und in einigen Fällen sogar gesundheitliche Folgen haben. Deswegen möchten wir erreichen, dass in öffentlichen Gebäuden wie Kundenzentren, dem Bürgersaal oder bezirkliche Jugendzentren Tampons und Binden kostenlos zur Verfügung stehen.“
Julia Brinkmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN in Wandsbek: “Die Periode ist kein Wohlstandsproblem. Tampons, Binden und Menstruationscups sind keine Luxusgüter. Für uns GRÜNE gehört der Zugriff auf Menstruationsprodukte zu einem angemessenen Lebensstandard. Wir wollen mit diesem Antrag die Möglichkeit nutzen, den Lebensstandard von 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.”
Nach dem Wunsch von rot-grün sollen die Menstruationsprodukte zentral beschafft werden und kostenfrei z.B. in Schulen, Hochschulgebäuden, auf Bahnhöfen und in weiteren öffentlichen Gebäuden ausliegen. Der Bezirk Wandsbek soll als bevölkerungsreichster Bezirk mit gutem Beispiel voran gehen und in öffentlich zugänglichen Gebäuden Menstruationsprodukte kostenfrei auslegen.
Nachdem sich mehr als 180.000 Menschen unter dem Motto „Die Periode ist kein Luxus“ mit einer Petition gegen die Benachteiligung durch die Kosten notwendiger Hygieneartikel eingesetzt hatten, wurde zum Jahresbeginn in Deutschland die Umsatzsteuer auf Binden, Tampons und weitere notwendige Periodenprodukte von 19 auf 7 Prozent gesenkt.
Das schottische Parlament ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat einen freien Zugang zu Menstruationsprodukten beschlossen. Das einstimmig beschlossene Gesetz verpflichtet die Verwaltungen öffentlicher Gebäude, Hygieneartikel kostenlos bereitzustellen. Diese fortschrittliche Initiative wird seither auch in Deutschland diskutiert.