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Pazartesi, Haziran 10, 2024

Corona-Jahr beschert Hamburg weiter sinkende Kriminalität

Quelle: Polizei Hamburg

Hamburgs Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und der Leiter des Landeskriminalamtes Mirko Streiber haben am heutigen Dienstag (2. Februar) die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2020 vorgestellt. Die Gesamtzahl der erfassten Delikte ging – auch in Folge der Corona-Pandemie – weiter zurück, gegenüber 2019 um 3,5 Prozent auf insgesamt 203.526 Taten. Das ist der niedrigste Stand seit 1979. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote weiter auf nun 47,7 (Vorjahr: 46,7) Prozent.

elbeXpress / Haber Merkezi

Niedrigster Stand seit 1972 bei Wohnungseinbrüchen

Insbesondere bei den Diebstahlsdelikten waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich spürbar. Beim Wohnungseinbruchsdiebstahl war 2020 ein erneuter, deutlich zweistelliger Rückgang um fast 900 Fälle (20,2 Prozent) auf 3.442 Taten zu verzeichnen. Damit ist zum dritten Mal in Folge ein historischer Tiefststand erreicht, die Fallzahlen sind so niedrig wie seit 1972 nicht mehr. Der beschleunigte Rückgang lässt sich vor allem auf die pandemie-bedingt veränderten Alltagsroutinen der Bevölkerung zurückführen. Die Menschen hielten sich häufiger zu Hause auf, das erhöhte Entdeckungsrisiko dürfte Täter ebenso abgeschreckt haben wie die verstärkte Polizeipräsenz zur Durchsetzung der Corona-Regeln. Darüber hinaus scheitern Einbrecher immer häufiger an gut gesicherten Fenstern und Türen oder an aufmerksamen Zeugen. In 1.673 (48,6 Prozent) der insgesamt 3.442 Fälle gelang es den Tätern nicht, in die Wohnung oder das Haus einzudringen – ein gemeinsamer Erfolg von Bürgern und polizeilicher Präventionsarbeit.

Pandemie reduziert Tatgelegenheiten für Auto- und Taschendiebe, Fahrraddiebstähle nehmen zu

Die Zahl der Diebstahlsdelikte von und aus Autos sank abermals um 10 Prozent und erreichte damit einen neuen Tiefstwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1971. Ursächlich hierfür dürften auch die pandemie-bedingten Einschränkungen und Kontrollen des grenzüberschreitenden Verkehrs gewesen sein. Tätergruppen waren nicht mehr mobil, Absatzwege blockiert. Komplett entwendet wurden in Hamburg 1.293 Fahrzeuge, über ein Fünftel (22,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Auto-Aufbrüche und Teilediebstähle ging um 8,5 Prozent auf 12.027 Fälle zurück.

Das durch Corona stark eingeschränkte öffentliche Leben reduzierte auch die Tatgelegenheiten für Taschendiebe erheblich, so dass die Anzahl der Taschendiebstähle 2020 erneut um fast ein Viertel auf 9.063 Taten zurückging. Das ist die niedrigste Fallzahl seit 1990 und mehr als eine Halbierung seit 2015.

Beim Fahrraddiebstahl war dagegen nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit Rückgängen ein deutlicher Anstieg um 20,7 Prozent auf 14.577 Fälle zu verzeichnen. Fahrräder wurden im Corona-Jahr vermehrt als Sportgeräte und Alternative zum öffentlichen Nahverkehr genutzt (der Fahrradverkehr in Hamburg nahm 2020 um 33 Prozent zu) und waren auch aufgrund einer Angebotsverknappung durch Liefer- und Produktionsengpässe besonders begehrt. Die Polizei steuert hier weiterhin präventiv mit Aufklärungsarbeit zur Fahrradsicherung gegen und hält den Verfolgungsdruck mit zielgerichteten operativen Maßnahmen hoch.

Die Gewaltkriminalität war 2020 mit einem Minus von 2,4 Prozent auf insgesamt 7.012 Fälle erneut rückläufig, jedoch wirkte sich auch hier die Pandemie je nach Tatörtlichkeit unterschiedlich aus. So gingen die Gewaltdelikte auf Straßen, Wegen und Plätzen um weitere rund 7 Prozent zurück, stiegen in Wohnobjekten aufgrund der zunehmenden Verlagerung des Lebens in den privaten Bereich jedoch um 9,5 Prozent an.

Bei den Raubstraftaten registrierte die Polizei abermals einen Rückgang, 2020 um rund 8 Prozent auf 1.678 Fälle – der niedrigste Stand seit 1979. Auch bei den Körperverletzungen setzte sich der kontinuierliche Abwärtstrend weiter fort. Der Rückgang auf den niedrigsten Wert seit 2006 resultiert dabei vor allem aus der Abnahme der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 2,1 Prozent. 2020 wurden insgesamt 1.955 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aktenkundig, rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine erhebliche Zunahme bei der Verbreitung verbotener pornografischer Inhalte zurückzuführen.

Ein Einfluss der Pandemie zeigte sich auch bei der Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt, die 2020 um 9 Prozent auf 5.397 zunahm, überwiegend wurden die Geschädigten (zu 78 Prozent Frauen) dabei Opfer einfacher Körperverletzungen. Die Polizei, die auf diesem Feld bereits seit Jahren spezialisierte Präventionskonzepte fährt, reagierte mit gezielter Ansprache potenzieller Opfer auf die Lockdown-Problematik.

Betrüger nutzen wachsenden Online-Handel und Sorge vor Corona aus – Polizei setzt auf Prävention

Die Zahl der Betrugsdelikte insgesamt war 2020 im zweiten Jahr in Folge rückläufig, die Fallzahl sank um 9,4 Prozent auf 27.748 Taten. Deutliche Rückgänge gab es durch die wesentlich geringeren Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr insbesondere beim Schwarzfahren. Im Bereich des Waren- und Warenkreditbetrugs dagegen, bei dem das Internet als bevorzugter Absatzraum für Konsumgüter pandemie-bedingt eine dominierende Rolle spielte, wurden fast 14 Prozent mehr Taten als im Vorjahr registriert. Auch nutzen Betrüger die Sorge vor dem Corona-Virus perfide aus. So wurde beispielsweise der so genannte Enkeltrick um die Facette des infizierten Angehörigen erweitert. Die Polizei setzt daher ihre schon seit Jahren sehr intensive Präventions- und Medienarbeit in diesem Bereich konsequent fort.

Bild: © Bina Engel/Senatskanzlei Hamburg

Hamburgs Innensenator Andy Grote: „Unsere Polizei hat im Pandemie-Ausnahmejahr 2020 enorme Leistungsfähigkeit bewiesen. Neben der Überwachung der Corona-Regeln ist es den Kolleginnen und Kollegen gelungen, das Leben in Hamburg auch im vergangenen Jahr wieder ein Stück sicherer zu machen. Diese Bilanz kann sich sehen lassen, auch wenn die Pandemie insoweit erkennbar zu der positiven Entwicklung beigetragen hat. Unsere Polizei ist krisenfest, auf sie ist auch unter Corona-Bedingungen Verlass. Die nachhaltige Investition in Personal und Ausstattung trägt jetzt Früchte, diesen Kurs werden wir auch in den nächsten Jahren beibehalten.“

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Niedrigster Stand seit 1972 bei Wohnungseinbrüchen

Insbesondere bei den Diebstahlsdelikten waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich spürbar. Beim Wohnungseinbruchsdiebstahl war 2020 ein erneuter, deutlich zweistelliger Rückgang um fast 900 Fälle (20,2 Prozent) auf 3.442 Taten zu verzeichnen. Damit ist zum dritten Mal in Folge ein historischer Tiefststand erreicht, die Fallzahlen sind so niedrig wie seit 1972 nicht mehr. Der beschleunigte Rückgang lässt sich vor allem auf die pandemie-bedingt veränderten Alltagsroutinen der Bevölkerung zurückführen. Die Menschen hielten sich häufiger zu Hause auf, das erhöhte Entdeckungsrisiko dürfte Täter ebenso abgeschreckt haben wie die verstärkte Polizeipräsenz zur Durchsetzung der Corona-Regeln. Darüber hinaus scheitern Einbrecher immer häufiger an gut gesicherten Fenstern und Türen oder an aufmerksamen Zeugen. In 1.673 (48,6 Prozent) der insgesamt 3.442 Fälle gelang es den Tätern nicht, in die Wohnung oder das Haus einzudringen – ein gemeinsamer Erfolg von Bürgern und polizeilicher Präventionsarbeit.

Pandemie reduziert Tatgelegenheiten für Auto- und Taschendiebe, Fahrraddiebstähle nehmen zu

Die Zahl der Diebstahlsdelikte von und aus Autos sank abermals um 10 Prozent und erreichte damit einen neuen Tiefstwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1971. Ursächlich hierfür dürften auch die pandemie-bedingten Einschränkungen und Kontrollen des grenzüberschreitenden Verkehrs gewesen sein. Tätergruppen waren nicht mehr mobil, Absatzwege blockiert. Komplett entwendet wurden in Hamburg 1.293 Fahrzeuge, über ein Fünftel (22,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Auto-Aufbrüche und Teilediebstähle ging um 8,5 Prozent auf 12.027 Fälle zurück.

Das durch Corona stark eingeschränkte öffentliche Leben reduzierte auch die Tatgelegenheiten für Taschendiebe erheblich, so dass die Anzahl der Taschendiebstähle 2020 erneut um fast ein Viertel auf 9.063 Taten zurückging. Das ist die niedrigste Fallzahl seit 1990 und mehr als eine Halbierung seit 2015.

Beim Fahrraddiebstahl war dagegen nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit Rückgängen ein deutlicher Anstieg um 20,7 Prozent auf 14.577 Fälle zu verzeichnen. Fahrräder wurden im Corona-Jahr vermehrt als Sportgeräte und Alternative zum öffentlichen Nahverkehr genutzt (der Fahrradverkehr in Hamburg nahm 2020 um 33 Prozent zu) und waren auch aufgrund einer Angebotsverknappung durch Liefer- und Produktionsengpässe besonders begehrt. Die Polizei steuert hier weiterhin präventiv mit Aufklärungsarbeit zur Fahrradsicherung gegen und hält den Verfolgungsdruck mit zielgerichteten operativen Maßnahmen hoch.

Die Gewaltkriminalität war 2020 mit einem Minus von 2,4 Prozent auf insgesamt 7.012 Fälle erneut rückläufig, jedoch wirkte sich auch hier die Pandemie je nach Tatörtlichkeit unterschiedlich aus. So gingen die Gewaltdelikte auf Straßen, Wegen und Plätzen um weitere rund 7 Prozent zurück, stiegen in Wohnobjekten aufgrund der zunehmenden Verlagerung des Lebens in den privaten Bereich jedoch um 9,5 Prozent an.

Bei den Raubstraftaten registrierte die Polizei abermals einen Rückgang, 2020 um rund 8 Prozent auf 1.678 Fälle – der niedrigste Stand seit 1979. Auch bei den Körperverletzungen setzte sich der kontinuierliche Abwärtstrend weiter fort. Der Rückgang auf den niedrigsten Wert seit 2006 resultiert dabei vor allem aus der Abnahme der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 2,1 Prozent. 2020 wurden insgesamt 1.955 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aktenkundig, rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine erhebliche Zunahme bei der Verbreitung verbotener pornografischer Inhalte zurückzuführen.

Ein Einfluss der Pandemie zeigte sich auch bei der Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt, die 2020 um 9 Prozent auf 5.397 zunahm, überwiegend wurden die Geschädigten (zu 78 Prozent Frauen) dabei Opfer einfacher Körperverletzungen. Die Polizei, die auf diesem Feld bereits seit Jahren spezialisierte Präventionskonzepte fährt, reagierte mit gezielter Ansprache potenzieller Opfer auf die Lockdown-Problematik.

Betrüger nutzen wachsenden Online-Handel und Sorge vor Corona aus – Polizei setzt auf Prävention

Die Zahl der Betrugsdelikte insgesamt war 2020 im zweiten Jahr in Folge rückläufig, die Fallzahl sank um 9,4 Prozent auf 27.748 Taten. Deutliche Rückgänge gab es durch die wesentlich geringeren Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr insbesondere beim Schwarzfahren. Im Bereich des Waren- und Warenkreditbetrugs dagegen, bei dem das Internet als bevorzugter Absatzraum für Konsumgüter pandemie-bedingt eine dominierende Rolle spielte, wurden fast 14 Prozent mehr Taten als im Vorjahr registriert. Auch nutzen Betrüger die Sorge vor dem Corona-Virus perfide aus. So wurde beispielsweise der so genannte Enkeltrick um die Facette des infizierten Angehörigen erweitert. Die Polizei setzt daher ihre schon seit Jahren sehr intensive Präventions- und Medienarbeit in diesem Bereich konsequent fort.

Bild: © Bina Engel/Senatskanzlei Hamburg

Hamburgs Innensenator Andy Grote: „Unsere Polizei hat im Pandemie-Ausnahmejahr 2020 enorme Leistungsfähigkeit bewiesen. Neben der Überwachung der Corona-Regeln ist es den Kolleginnen und Kollegen gelungen, das Leben in Hamburg auch im vergangenen Jahr wieder ein Stück sicherer zu machen. Diese Bilanz kann sich sehen lassen, auch wenn die Pandemie insoweit erkennbar zu der positiven Entwicklung beigetragen hat. Unsere Polizei ist krisenfest, auf sie ist auch unter Corona-Bedingungen Verlass. Die nachhaltige Investition in Personal und Ausstattung trägt jetzt Früchte, diesen Kurs werden wir auch in den nächsten Jahren beibehalten.“

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