Die Bürgermeisterwahlen in Istanbul werden annulliert. Das ist ein Zeichen der Schwäche von Staatspräsident Erdoğan. Und es profitiert nur einer: der abgesetzte Wahlsieger Ekrem Imamoğlu.
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Der besiegte Ringer kann gar nicht genug bekommen von der Rauferei, sagt ein bekanntes türkisches Sprichwort.
Womöglich ist das, was gerade in Istanbul geschieht, eine große Rauferei des besiegten Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner Regierungspartei AKP. Die Entscheidung der Hohen Wahlkommission, die Wahl des Bürgermeisters von Istanbul auf eine Beschwerde der AKP hin zu annullieren und sie am 23. Juni zu wiederholen, ist kein Erfolg Erdoğans, auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag. Die Wiederholung durchgesetzt zu haben ist kein Zeichen von Stärke, sondern Symbol des beginnenden Zerfalls – wenn auch nicht heute oder im nächsten Jahr. Es ist der Anfang vom Ende des vielleicht erfolgreichsten politischen Projekts der modernen Türkei.
Quelle: Zeit