Im Süden der Stadt ist die der erste Bauabschnitt einer „Protected Bike Lane“ für den Radverkehr freigegeben worden. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, sowie Harburgs Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen eröffneten heute den 2,6 Meter breiten, baulich durch Trenninseln vom Kfz-Verkehr separierten Radweg an der Hannoverschen Straße.
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Der insgesamt 550 Meter lange geschützte Radfahrstreifen erhöht stadteinwärts an einer vom Radverkehr schon heute stark frequentierten Stelle die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erheblich. Er ist Teil der Veloroute 11 und damit einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr in Hamburg. Zum Ende 2021 wird die Protected Bike Lane auf der Hannoverschen Straße in einem zweiten Bauabschnitt noch einmal um 220 Meter verlängert. Die Protected Bike Lane soll gleichzeitig Modellcharakter für weitere vergleichbare Projekte in Hamburg haben: Im Innenstadtbereich werden in diesem Jahr an der Esplanade sowie dem Dammtordamm weitere geschützte Radfahrstreifen entstehen. Weitere Projekte sind in Planung.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Mit der ersten Protected Bike Lane der Stadt setzen wir ein deutliches Zeichen auf dem Weg zur Fahrradstadt: Wir bauen in Hamburg Radwege, die die Menschen wollen und auf denen sie – unabhängig von Alter, Tempo oder Ziel – sicher sind und sich sicher fühlen. Durch die bauliche Trennung vom Kfz-Verkehr erhöhen wir die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Verkehrsteilnehmer deutlich. Ich freue mich, dass Harburg auf der wichtigen Achse der Veloroute 11, die die nördlich der Elbe gelegenen Stadteile über die Elbinsel Wilhelmsburg mit dem südlich der Elbe gelegenen Harburg verbindet, den Anfang macht. An der Esplanade in der Innenstadt werden noch in diesem Jahr weitere geschützte Radfahrstreifen entstehen. Mehr Sicherheit und Komfort auf den Radwegen motivieren immer mehr Menschen aufs Rad zu steigen. Nicht zuletzt deshalb ist die Investition in geschützte Radfahrstreifen eine wichtige Investition für die Mobilitätswende in Hamburg und ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fahrradstadt.“
Sophie Fredenhagen, Bezirksamtsleiterin Harburg: „Unser gemeinsames Ziel, den Ausbau und die Qualität des Radwegenetzes auch im Bezirk Harburg voranzutreiben, wird an dieser Stelle deutlich sichtbar. Zur Bewältigung des zukünftigen Verkehrsaufkommens sind grundlegende Änderungen und Weiterentwicklungen der Verkehrsinfrastruktur erforderlich. Eines der zentralen Projekte für den Bezirk Harburg ist weiterhin die bessere Verbindung der Harburger Innenstadt mit dem Harburger Binnenhafen und auch mit der Hamburger Innenstadt. Der Ausbau der Veloroute 11 und die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Protected Bike Lane in der Hannoverschen Straße sind hier richtungsweisend für den Radverkehr der Zukunft. Ich freue mich sehr, dass Harburg hier eine Vorreiterrolle bei der deutlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards für Radfahrende und alle anderen Verkehrsteilnehmenden einnimmt.“
Die Hannoversche Straße ist ein Teil der Veloroute 11 – eine für den Radverkehr wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen der Hamburger Innenstadt und dem Bezirk Harburg mit einer Gesamtlänge von 17,5 Kilometern. Im Rahmen einer Grundinstandsetzung, einschließlich der Modernisierung der Entwässerungsanlagen und des Baus der Protected Bike Lane, konnte die Straße an die heutigen Ansprüche angepasst werden. Für Radfahrende bedeutet dies: Ein 2,60 Meter breiter Fahrstreifen (2,10 Meter Fahrbereich und 0,5 Meter bauliche Barriere), der auch Platz zum sicheren Überholen bietet, ein glatter Asphalt, der komfortables Fahren ermöglicht sowie bauliche Trenninseln, die ein hohen Sicherheitsstandard entlang einer Hauptverkehrsstraße gewährleisten, indem eine klare Trennung zum Kfz-Verkehr ermöglicht und Falschparken auf dem Radfahrweg verhindert wird. Die Gesamtbaukosten für die Sanierung des Teilstücks (inklusive der Erneuerung der Entwässerungsanlagen) betragen 2,6 Millionen Euro, die Bauzeit betrug rund 12 Monate.
Harburg macht mit der ersten Protected Bike Lane den Anfang. Noch in diesem Jahr erhalten die Esplanade in beide Richtungen sowie der Dammtordamm auf der westlichen Seite 2,25 Meter bis 2,50 Meter breite, geschützte Radfahrstreifen. Und auch in Harburg wird weiter in die Radverkehrsinfrastruktur investiert: An der Seevestraße, der Neuländer Straße sowie der Alten Harburger Elbbrücke sind weitere Verbesserungen für den Radverkehr geplant.
Erfahrbare Geschichte: Ausstellung entlang der neuen Protected Bike Lane zeigt die Fahrrad-Historie Hamburgs
Die Eröffnung Hamburgs erster Protected Bike Lane in Harburg nutzt die Radkampagne „Fahr‘ ein schöneres Hamburg“ und zeigt entlang der Protected Bike Lane an der Hannoverschen Straße eine befahrbare Fahrradausstellung. Ab dem 23. April haben Radlerinnen und Radler die Möglichkeit, in die Hamburger Fahrrad-Historie einzutauchen: Die Reise beginnt im Jahr 1817 mit der Erfindung des ersten Fahrrads, der sogenannten Laufmaschine von Karl Freiherr von Drais, über Hamburgs Rad-Demos gegen die Auto-gerechte Stadt 1980 und endet heute im Jahr 2021 – mit der Eröffnung Hamburgs erster Protected Bike Lane. An allen Meilensteinen der Ausstellung werden die Radfahrenden mit Informationen rund um das Thema Fahrradgeschichte auf insgesamt 35 Plakatflächen am Straßenrand unterhalten und informiert.
Die Fahrradausstellung wirft allerdings nicht nur einen Blick in die Vergangenheit. Die befahrbare Installation ist auch Zeichen für Hamburgs Zukunft als fahrradfreundliche Stadt – mit dem Ziel, dass bis 2030 rund 25 bis 30 Prozent aller Wege in Hamburg mit dem Rad zurückgelegt werden.
Weitere Infos zur Protected Bike Lane in Harburg und zur Fotoausstellung finden Sie unter: www.fahrrad.hamburg