Rund 20 Meter tief greift der Schlitzwandbagger in diesen Tagen in den Untergrund an der Horner Rennbahn und hebt entlang der künftigen U-Bahn-Trasse das Erdreich heraus. Im Schutz der anschließend mit Stahlbeton hergestellten Schlitzwände entstehen die Baugruben für die U4-Verlängerung auf die Horner Geest. Seit April laufen die Schlitzwandarbeiten. Im vergangenen Februar hatten die Bauarbeiten mit dem Spatenstich offiziell begonnen.
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Der erste Bauabschnitt der U4-Verlängerung liegt südlich und östlich der U2/U4-Haltestelle Horner Rennbahn. Hier entsteht ein 700 Meter langer eingleisiger Tunnel und die Abzweigung der künftigen U4 Richtung Horner Geest. Die U2-Züge fahren hier auch künftig weiter Richtung Billstedt und Mümmelmannsberg.
Baugruben im Schutze der Schlitzwände
Dirk Göhríng, Gesamtprojektleiter für die U4-Verlängerung auf die Horner Geest Bild: HOCHBAHN AG
Die Schlitzwandbauweise ist ein für den U-Bahnbau übliches Verfahren. Auch die U4-Verlängerung vom Überseequartier bis zu den Elbbrücken wurde auf diese Weise gebaut.
Dirk Göhring, Gesamtprojektleiter der U4-Verlängerung auf die Horner Geest: „Bei den Schlitzwandarbeiten handelt es sich um ein sicheres und erprobtes Verfahren. Wir gehen hier schrittweise vor, bis wir die Baugrube komplett umschlossen haben. Erst dann wird die Baugrube ausgehoben. Die Schlitzwände sichern die Baugrube, sorgen aber auch dafür, dass das gesamte Umfeld stabil bleibt und kein Erdreich nachrutschen kann.“
Niels Schefe, Projektleiter für den ersten Bauabschnitt: „Beim Schlitzwandverfahren führen an der Oberfläche eingebaute Leitwände den Schlitzwandgreifer zielgenau in die Tiefe. Zur Stabilisierung werden die Schlitze während des Ausbaggerns mit Bentonit befüllt. Nach dem Ausbaggern werden Stahlkörbe eingesetzt und die Schlitze mit Beton ausgefüllt. Das dabei verdrängte Bentonit wird herausgepumpt und danach für den nächsten Einsatz wieder aufbereitet. So entsteht nach und nach eine umlaufende Baugrubenwand.“
Bild: HOCHBAHN AG
Bauablauf für die U4-Verlängerung
Im ersten Bauabschnitt wird auch der neue Bahnsteig für die stadtauswärtsfahrenden Züge in der Haltestelle Horner Rennbahn gebaut. Die Arbeiten hierfür starten noch im April. Neben dem neuen Bahnsteig sowie dem eingleisigen Tunnel wird im ersten Bauabschnitt ein Kreuzungsbauwerk erstellt, sodass die U4 künftig in Richtung Horner Geest ausfädeln und das Bestandsgleis der U2 unterqueren kann.
Der erste Bauabschnitt soll Ende 2024 abgeschlossen sein. Zuvor sollen schon ab Sommer 2022 die Bauarbeiten auf dem weiterführenden Streckenabschnitt in der Manshardtstraße beginnen. Die Fertigstellung der Strecke und die Inbetriebnahme der U4 auf die Horner Geest sind für Ende 2026 geplant.
Mit der U4-Verlängerung erhält die Horner Geest einen leistungsfähigen ÖPNV-Anschluss. Rund 13 000 Menschen werden so erstmalig fußläufig an das Hamburger Schnellbahnnetz angebunden. Für die rund 2,6 km lange Strecke werden zwei neue Haltestellen „Stoltenstraße“ und „Horner Geest“ gebaut.