Im Bezirk Hamburg-Nord verübten Täter aus der rechten HSV-Szene in den 80er Jahren rassistisch motivierte Morde an Mehmet Kaymakcı und Ramazan Avci.
ELBE EXPRESS/REDAKTION
Für den Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord, Michael Werner-Boelz, und einer Delegation aus acht Kolleg:innen war dies Anlass die Sonderausstellung im HSV-Museum „Ins rechte Licht gerückt – der Einfluss von rechts auf die HSV-Fanszene der 1980er Jahre“ zu besuchen. Museumsleiter Niko Stövhase führte durch die Ausstellung. Lange Zeit spielte die HSV-Fanzugehörigkeit nur eine Nebenrolle in der Wahrnehmung der gewalttätigen Morde. Damit ist nun Schluss: Der HSV hat sich dazu entschieden, dieses dunkle Kapitel der eigenen Fangeschichte öffentlich zu machen. In der Sonderausstellung wird kritisch dargestellt, dass rechte Parolen, Fahnen und Aufnäher im Volksparkstadion an der Tagesordnung waren.
Michael Werner-Boelz, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord: „Ich finde es sehr wichtig, dass der HSV dieses Thema aufgearbeitet und öffentlich gemacht hat. Unabdingbar finde ich, dass sie dabei die Betroffenen in den Fokus nehmen und unter anderem mit der Ramazan-Avci-Initiative zusammengearbeitet haben. Egal ob damals oder heute – Sportvereine tragen eine große gesellschaftliche Verantwortung und müssen sich aktiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen. Viele Vereine machen dies bereits vorbildlich. Der HSV leistet mit dieser Ausstellung ebenfalls einen sehr wichtigen Beitrag dazu.“
Der Kampf gegen Rassismus bildet dieses Jahr einen Schwerpunkt in der Arbeit von Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz. Unter dem Motto „Bezirksamt Hamburg-Nord gegen Rassismus“ finden diverse externe und interne Maßnahmen statt, um die Mitarbeitenden rassismuskritisch zu schulen und die Öffentlichkeit für Rassismus zu sensibilisieren.
Interessierte können die Ausstellung noch bis mindestens Ende August von Montag bis Sonntag von 10 Uhr bis 16:00 Uhr (letzter Einlass 15:30 Uhr) besuchen.