Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft und damit auch die Gastronomie ist noch immer stark durch die Einschränkungen der Coronakrise betroffen. „Uns erreichen täglich Hilferufe aus der Gastronomie“, sagt Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg. „Die Gastronomen befürchten, auch nach den Lockerungen nur rund ein Drittel ihres üblichen Umsatzes erreichen zu können. Wir müssen hier zügig und pragmatisch handeln, damit gesunde Betriebe nicht in die Insolvenz gehen müssen.“ Zudem erhöhe die Gastronomie die Aufenthaltsqualität in den Quartieren und sei damit ein wichtiger Partner für den Einzelhandel.
Elbe Express / Haber Merkezi
Die Schönwetterjahreszeit biete ausreichend Gelegenheit für entsprechende Maßnahmen: Es gelte nun, die Einrichtung von Außengastronomie gezielt zu erleichtern. „Wir brauchen hamburgweit einheitliche Lösungen, um die entstandenen und weiter entstehenden Umsatzeinbußen der Branche möglichst weitgehend zu kompensieren. Alle Bezirke sollten ab sofort zeitlich begrenzt auf die Erhebung von Gebühren für Außengastronomie verzichten – wie es in Eimsbüttel heute diskutiert wird.“
Angezeigt sei auch ein hamburgweiter Verzicht auf eine behördliche Genehmigung der Außengastronomie, wie es in anderen Städten erfolgreich praktiziert wird. „Ein solcher Abbau bürokratischer Hürden bringt große Erleichterungen für die Gastronomie und kostet die Verwaltung wenig“, so Aust weiter. „Gastronomen sollte es in der aktuellen Situation generell möglich sein, Tische ‚nach draußen‘ zu stellen, wenn die Abstandsregelungen mit dem Fußgängerverkehr eingehalten werden können. Die Hamburger Bezirke können darauf vertrauen, dass die Gastronomie das in Eigenregie umsetzen kann, das beweist der vernünftige Umgang mit den seit 13. Mai 2020 geltenden Regeln.“ Dort wo es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs komme, könne die Behörde immer noch beratend einschreiten. Insbesondere wegen des anstehenden Pfingstwochenendes mit guten Wetterprognosen sollte die Verwaltung diese Praxis ab sofort erlauben und bis Ende September beibehalten.
Um weitere Vorschläge zu diskutieren, die der Branche unmittelbar helfen, lädt die Handelskammer Hamburg Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und Unternehmen aus der Tourismuswirtschaft am 4. Juni 2020 zum „Runden Tisch Tourismus und Freizeitwirtschaft“ ein. Die Branche bietet in Hamburg rund 90.000 Arbeitsplätze und ist einer der Motoren der dualen Berufsausbildung.