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Cuma, Mart 29, 2024

NDR findet künstlichen Süßstoff im Trinkwasser

Symbolbild
Bild: Pixabay

Laboranalysen im Auftrag des NDR haben in manchen norddeutschen Gewässern und sogar in einer Trinkwasser-Probe in Hannover den synthetisch hergestellten Süßstoff Acesulfam K nachgewiesen. Der Süßstoff Acesulfam K wird in zuckerfreien Produkten wie zum Beispiel Light-Getränken eingesetzt. Bislang gilt der Stoff als gesundheitlich unbedenklich.

Elbe Express / Haber Merkezi

Für die Sendung „Die Tricks mit unserem Wasser“ hat der NDR verschiedene Wasseruntersuchungen in Auftrag gegeben. Spuren des Süßstoffs Acesulfam K wurden in der Trave bei Lübeck, in der Elbe bei Hamburg und im Dümmer See in Niedersachsen gefunden. Außerdem wurde der Süßstoff in einer Trinkwasserprobe im NDR Landesfunkhaus in Hannover nachgewiesen. Das NDR Fernsehen zeigt „Die Tricks mit unserem Wasser“ am Montag, 10. August, um 21.00.

Acesulfam K wird nach dem Verzehr vom menschlichen Körper unverändert ausgeschieden. Er übersteht die Abwasser-Reinigung im Klärwerk und gelangt von dort in die Umwelt. Der Wasserversorger Enercity, Hannover, schrieb dem NDR auf Anfrage, dass Acesulfam K grundsätzlich aus Fließgewässern in den Wasserkreislauf gelangen kann. Laut aktueller Trinkwasserverordnung müssen Wasserversorger nicht untersuchen, ob sich der Süßstoff in ihrem Trinkwasser befindet.

Die gefundenen Konzentrationen von 0,20 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser im NDR Landesfunkhaus in Hannover sind nach derzeitigem Kenntnisstand gesundheitlich unbedenklich. Trotzdem sollte möglichst jeder Eintrag menschengemachter Stoffe in den Wasserkreislauf vermieden werden, so der Hannoveraner Wasserversorger Enercity. Auch der Hamburger Wasserversorger Hamburg Wasser plädiert dafür, das Grundwasser möglichst rein zu halten, um es für die nachkommenden Generationen zu schützen. In Hamburg taucht der Süßstoff Acesulfam K seit 2015 in Brunnen auf, die zur Trinkwassergewinnung verwendet werden.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen zwar, dass Bakterien Acesulfam K in Kläranlagen und auch in der Umwelt unter bestimmten Bedingungen abbauen. Diese sind aber nicht immer gegeben. Dazu Dr. Kim Augustin, Laborleiter bei Hamburg Wasser: „Bakterien bauen Acesulfam K nur ab, wenn nichts vorhanden ist, was sie lieber fressen, weil es leichter zu verwerten ist. Das ist ein Problem. Denn wir glauben zwar heute zu wissen, dass dieser Stoff unproblematisch ist. Aber was ist, wenn in fünf oder in zehn Jahren Forschungsergebnisse zeigen, der ist sehr wohl nicht unproblematisch? Dann haben wir einen Stoff in der Umwelt, den wir eigentlich so nicht wieder loswerden.“

Der Süßstoff Verband verweist auf Studien, die keine Hinweise auf akute oder chronische Risiken für Wasserorganismen ergeben hätten. Der Süßstoff Acesulfam K werde in der Umwelt auch nicht zu süßen Gewässern führen, so der Verband. Dafür seien die Konzentrationen zu gering.

Die Umweltauswirkungen von Acesulfam K werden allerdings möglicherweise unterschätzt. Eine Studie, die dem NDR vorliegt, kommt zu dem Ergebnis, dass es bei Goldfischen nach der Aufnahme von Acesulfam K zu Stoffwechselproblemen (oxidativem Stress) kommt. Im Rahmen einer weiteren Studie wurde eine negative Beeinflussung des Nervensystems von Zebrafischen beobachtet. Die Freisetzung von Acesulfam K in die Umwelt solle mit strengeren Standards neu bewertet werden, so die Autoren einer weiteren Studie. Abbauprodukte, die problematischer sein können als die Ausgangssubstanz, und Kombinationswirkungen mit anderen Schadstoffen seien bisher unzureichend berücksichtigt worden.

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Für die Sendung „Die Tricks mit unserem Wasser“ hat der NDR verschiedene Wasseruntersuchungen in Auftrag gegeben. Spuren des Süßstoffs Acesulfam K wurden in der Trave bei Lübeck, in der Elbe bei Hamburg und im Dümmer See in Niedersachsen gefunden. Außerdem wurde der Süßstoff in einer Trinkwasserprobe im NDR Landesfunkhaus in Hannover nachgewiesen. Das NDR Fernsehen zeigt „Die Tricks mit unserem Wasser“ am Montag, 10. August, um 21.00.

Acesulfam K wird nach dem Verzehr vom menschlichen Körper unverändert ausgeschieden. Er übersteht die Abwasser-Reinigung im Klärwerk und gelangt von dort in die Umwelt. Der Wasserversorger Enercity, Hannover, schrieb dem NDR auf Anfrage, dass Acesulfam K grundsätzlich aus Fließgewässern in den Wasserkreislauf gelangen kann. Laut aktueller Trinkwasserverordnung müssen Wasserversorger nicht untersuchen, ob sich der Süßstoff in ihrem Trinkwasser befindet.

Die gefundenen Konzentrationen von 0,20 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser im NDR Landesfunkhaus in Hannover sind nach derzeitigem Kenntnisstand gesundheitlich unbedenklich. Trotzdem sollte möglichst jeder Eintrag menschengemachter Stoffe in den Wasserkreislauf vermieden werden, so der Hannoveraner Wasserversorger Enercity. Auch der Hamburger Wasserversorger Hamburg Wasser plädiert dafür, das Grundwasser möglichst rein zu halten, um es für die nachkommenden Generationen zu schützen. In Hamburg taucht der Süßstoff Acesulfam K seit 2015 in Brunnen auf, die zur Trinkwassergewinnung verwendet werden.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen zwar, dass Bakterien Acesulfam K in Kläranlagen und auch in der Umwelt unter bestimmten Bedingungen abbauen. Diese sind aber nicht immer gegeben. Dazu Dr. Kim Augustin, Laborleiter bei Hamburg Wasser: „Bakterien bauen Acesulfam K nur ab, wenn nichts vorhanden ist, was sie lieber fressen, weil es leichter zu verwerten ist. Das ist ein Problem. Denn wir glauben zwar heute zu wissen, dass dieser Stoff unproblematisch ist. Aber was ist, wenn in fünf oder in zehn Jahren Forschungsergebnisse zeigen, der ist sehr wohl nicht unproblematisch? Dann haben wir einen Stoff in der Umwelt, den wir eigentlich so nicht wieder loswerden.“

Der Süßstoff Verband verweist auf Studien, die keine Hinweise auf akute oder chronische Risiken für Wasserorganismen ergeben hätten. Der Süßstoff Acesulfam K werde in der Umwelt auch nicht zu süßen Gewässern führen, so der Verband. Dafür seien die Konzentrationen zu gering.

Die Umweltauswirkungen von Acesulfam K werden allerdings möglicherweise unterschätzt. Eine Studie, die dem NDR vorliegt, kommt zu dem Ergebnis, dass es bei Goldfischen nach der Aufnahme von Acesulfam K zu Stoffwechselproblemen (oxidativem Stress) kommt. Im Rahmen einer weiteren Studie wurde eine negative Beeinflussung des Nervensystems von Zebrafischen beobachtet. Die Freisetzung von Acesulfam K in die Umwelt solle mit strengeren Standards neu bewertet werden, so die Autoren einer weiteren Studie. Abbauprodukte, die problematischer sein können als die Ausgangssubstanz, und Kombinationswirkungen mit anderen Schadstoffen seien bisher unzureichend berücksichtigt worden.

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