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Pazar, Nisan 21, 2024

Die Bewegungen eines Kampfkünstlers

ShinGyuKangDie Bewegungen eines Kampfkünstlers. Der Geist eines Gelehrten. Das Herz erfüllt mit Kraft, Weisheit, Anstand und Gerechtigkeit.

Rasim Camoglu/Elbe Express

Das alles zeichnet einen Meister im traditionellen Taekwon-Do aus. Und diese Kunst feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag in Deutschland. Denn vor genau 50 Jahren hat die koreanische Regierung ein fünfköpfiges Team aus Taekwon-Do Meistern nach Europa geschickt, um Taekwon-Do bekannter zu machen. Zur Feier dieses Jubiläums lud das Kang-Center, eine Schule für traditionelles Taekwon-Do aus Hamburg und Kiel, am 20. November 2015 zum Infoabend im Haus des Sports Hamburg ein. Mehr als 130 Gäste konnten an diesem Abend atemberaubende Taekwon-Do Vorführungen und faszinierende Vorträge vom Generalkonsul der Republik Korea Herr Chang, See-Jeong, Meister Shin-Gyu Kang, Prof. Dr. med. Frank Moosig, Prof. Dr. Jörn Düwel und Bundestagsabgeordneten Jürgen Klimke genießen. Themen waren u. A. die Entstehung des Taekwon-Do in Deutschland, dessen gesundheitsfördernde Wirkung sowie die Beziehungen zwischen Korea und Deutschland. Anschließend gab es ein leckeres koreanisches Buffet, mit anregenden Unterhaltungen. Durch die Veranstaltung führte Prof. Dr. Jörn Düwel.

Die Schüler präsentierten unter der Leitung von Meister Shin-Gyu Kang eine spektakuläre Darbietung der Bewegungskunst des traditionellen Taekwon-Do. Traditionelles Taekwon-Do ist die ursprüngliche Art Taekwon-Do auszuüben. Bei ihr steht “das Do”, also “der Weg” im Mittelpunkt. Es geht nicht darum anderen zu schaden, sondern eine Situation kampflos zu meistern und die eigene Gesundheit zu fördern. Es geht nicht um den Wettbewerb gegen andere, sondern darum seine eigenen Grenzen zu überschreiten und sich somit selbst weiterzuentwickeln.

 

Diese Philosophie konnten die Schüler alleine durch ihre Vorführungen wiedergeben. So gab es teils langsame und sehr schwierige Bewegungsabläufe, bei welchen das Bein lange in die Luft gestreckt und haarscharf am Partner vorbeigezogen werden musste. Als Gegenpol gab es schnelle und kraftvolle Bewegungen, wie etwa den Freikampf, bei dem zwei Praktizierende einen kontaktlosen Kampf austragen. Kontaktlos bedeutet hierbei, dass die Techniken unheimlich nahe am Partner aber trotzdem mit voller Kraft ausgeführt werden müssen um zu punkten. Dies ist eine weitergehende Kontrolle, die von Selbstsicherheit, Stärke und Respekt zeugt, denn wenn eine Technik zu gefährlich ist, wird sie vom Taekwon-Doin (Taekwon-Do Praktizierender) unterlassen, da die Sicherheit des Partners immer vorgeht.

Die Schüler verkörperten allein durch ihre Unterschiedlichkeit, die Philosophie dieser Kunst. Schüler mit verschiedensten körperlichen Konditionen, unterschiedlichem Alter, von Kindern bis hin zu Senioren, Frauen wie Männern und selbst Menschen mit Behinderungen, etwa einem gehörlosen und zwei stark sehbehinderten Schülern, mit jeweils 2 und 7 % Sehkraft praktizieren diese Kunst im Kang-Center.

Selbst der ziemlich rutschige Boden, entmutigte die Schüler nicht, ihre Vorführungen mit vollem Einsatz zu zeigen, was beispielsweise den Sprung über 5 Taekwon-Do Schüler betraf, zu dessen Ende ein Brett mit einem Tritt zerbrochen wurde oder eine Abfolge von ineinandergreifenden Drehtritten von zwei Meisterschülerinnen, die langsam begann, aber immer schneller wurde.

Eine weitere Disziplin ist der Bruchtest, bei welchem bspw. Holzbretter oder Ziegelsteine zerbrochen werden, um die Wirksamkeit der Techniken zu testen.

 

Wie viel Entschlossenheit und Überwindung dieser Test erfordert, zeigte uns ein junger Schüler während der Kindervorführung. Dieser musste mit einem gedrehten Sprungtritt ein Brett durchbrechen. Jedoch war das Brett zäher als erwartet und obwohl er mehrere Versuche brauchte, gab er nicht auf. Bei jedem Aufprall merkte man die Kraft, die hinter dem Tritt lag und machte sich Sorgen um den Fuß des jungen Taekwon-Doin. Meister Shin-Gyu Kang erklärte jedoch, dass die Überwindung der Angst und das Weitermachen, trotz eines Hindernisses für die eigene Entwicklung überaus wichtig sei. Würde der Schüler aufgehört haben, würde er immer noch Angst vor dem Brett verspüren und sein Ziel somit nie erreichen. Doch er hat weitergemacht und das Brett schließlich noch zerbrochen. Dadurch hat er seine Angst überwunden und trotz eines Hindernisses sein Ziel erreicht.

Im Großen und Ganzen hat man an diesem Abend neben den interessanten Vorträgen, dem leckeren Buffet und den tollen Vorführungen noch eins mitnehmen können, was die Taekwon-Doin verkörperten: Es gibt keine Probleme im Leben. Es gibt nur Herausforderungen. Und durch jede bestandene Herausforderung wächst man und entwickelt sich weiter.

 

 

 

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Das alles zeichnet einen Meister im traditionellen Taekwon-Do aus. Und diese Kunst feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag in Deutschland. Denn vor genau 50 Jahren hat die koreanische Regierung ein fünfköpfiges Team aus Taekwon-Do Meistern nach Europa geschickt, um Taekwon-Do bekannter zu machen. Zur Feier dieses Jubiläums lud das Kang-Center, eine Schule für traditionelles Taekwon-Do aus Hamburg und Kiel, am 20. November 2015 zum Infoabend im Haus des Sports Hamburg ein. Mehr als 130 Gäste konnten an diesem Abend atemberaubende Taekwon-Do Vorführungen und faszinierende Vorträge vom Generalkonsul der Republik Korea Herr Chang, See-Jeong, Meister Shin-Gyu Kang, Prof. Dr. med. Frank Moosig, Prof. Dr. Jörn Düwel und Bundestagsabgeordneten Jürgen Klimke genießen. Themen waren u. A. die Entstehung des Taekwon-Do in Deutschland, dessen gesundheitsfördernde Wirkung sowie die Beziehungen zwischen Korea und Deutschland. Anschließend gab es ein leckeres koreanisches Buffet, mit anregenden Unterhaltungen. Durch die Veranstaltung führte Prof. Dr. Jörn Düwel.

Die Schüler präsentierten unter der Leitung von Meister Shin-Gyu Kang eine spektakuläre Darbietung der Bewegungskunst des traditionellen Taekwon-Do. Traditionelles Taekwon-Do ist die ursprüngliche Art Taekwon-Do auszuüben. Bei ihr steht “das Do”, also “der Weg” im Mittelpunkt. Es geht nicht darum anderen zu schaden, sondern eine Situation kampflos zu meistern und die eigene Gesundheit zu fördern. Es geht nicht um den Wettbewerb gegen andere, sondern darum seine eigenen Grenzen zu überschreiten und sich somit selbst weiterzuentwickeln.

 

Diese Philosophie konnten die Schüler alleine durch ihre Vorführungen wiedergeben. So gab es teils langsame und sehr schwierige Bewegungsabläufe, bei welchen das Bein lange in die Luft gestreckt und haarscharf am Partner vorbeigezogen werden musste. Als Gegenpol gab es schnelle und kraftvolle Bewegungen, wie etwa den Freikampf, bei dem zwei Praktizierende einen kontaktlosen Kampf austragen. Kontaktlos bedeutet hierbei, dass die Techniken unheimlich nahe am Partner aber trotzdem mit voller Kraft ausgeführt werden müssen um zu punkten. Dies ist eine weitergehende Kontrolle, die von Selbstsicherheit, Stärke und Respekt zeugt, denn wenn eine Technik zu gefährlich ist, wird sie vom Taekwon-Doin (Taekwon-Do Praktizierender) unterlassen, da die Sicherheit des Partners immer vorgeht.

Die Schüler verkörperten allein durch ihre Unterschiedlichkeit, die Philosophie dieser Kunst. Schüler mit verschiedensten körperlichen Konditionen, unterschiedlichem Alter, von Kindern bis hin zu Senioren, Frauen wie Männern und selbst Menschen mit Behinderungen, etwa einem gehörlosen und zwei stark sehbehinderten Schülern, mit jeweils 2 und 7 % Sehkraft praktizieren diese Kunst im Kang-Center.

Selbst der ziemlich rutschige Boden, entmutigte die Schüler nicht, ihre Vorführungen mit vollem Einsatz zu zeigen, was beispielsweise den Sprung über 5 Taekwon-Do Schüler betraf, zu dessen Ende ein Brett mit einem Tritt zerbrochen wurde oder eine Abfolge von ineinandergreifenden Drehtritten von zwei Meisterschülerinnen, die langsam begann, aber immer schneller wurde.

Eine weitere Disziplin ist der Bruchtest, bei welchem bspw. Holzbretter oder Ziegelsteine zerbrochen werden, um die Wirksamkeit der Techniken zu testen.

 

Wie viel Entschlossenheit und Überwindung dieser Test erfordert, zeigte uns ein junger Schüler während der Kindervorführung. Dieser musste mit einem gedrehten Sprungtritt ein Brett durchbrechen. Jedoch war das Brett zäher als erwartet und obwohl er mehrere Versuche brauchte, gab er nicht auf. Bei jedem Aufprall merkte man die Kraft, die hinter dem Tritt lag und machte sich Sorgen um den Fuß des jungen Taekwon-Doin. Meister Shin-Gyu Kang erklärte jedoch, dass die Überwindung der Angst und das Weitermachen, trotz eines Hindernisses für die eigene Entwicklung überaus wichtig sei. Würde der Schüler aufgehört haben, würde er immer noch Angst vor dem Brett verspüren und sein Ziel somit nie erreichen. Doch er hat weitergemacht und das Brett schließlich noch zerbrochen. Dadurch hat er seine Angst überwunden und trotz eines Hindernisses sein Ziel erreicht.

Im Großen und Ganzen hat man an diesem Abend neben den interessanten Vorträgen, dem leckeren Buffet und den tollen Vorführungen noch eins mitnehmen können, was die Taekwon-Doin verkörperten: Es gibt keine Probleme im Leben. Es gibt nur Herausforderungen. Und durch jede bestandene Herausforderung wächst man und entwickelt sich weiter.

 

 

 

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