Ab der Woche nach Ostern werden auch die Arztpraxen Corona-Impfungen vornehmen. Darauf haben sich Bund und Länder verständigt. Kanzlerin Merkel betonte, Deutschland wolle beim Impfen schneller und flexibler werden. Die Impfstoffmengen steigen kontinuierlich, sind im April aber noch knapp.
elbeXpress / Haber Merkezi
„Wir wollen schneller und flexibler werden“, betonte Bundeskanzlerin Merkel nach ihrem Gespräch mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder zum weiteren Vorgehen bei den Covid-19-Impfungen. Die „sprichwörtliche und im übrigen auch bewährte deutsche Gründlichkeit“ wollen man „um mehr deutsche Flexbilität“ ergänzen.
Die Devise lautet „Impfen, Impfen, Impfen“
Ziel sei, ab dem zweiten Quartal so schnell wie möglich und so flexibel wie möglich mit dem Impfen in Deutschland voranzukommen. „Die Devise lautet: Impfen, Impfen, Impfen“, unterstrich Merkel. Bund und Länder haben sich deshalb auf ein Konzept verständigt, mit dem neben den wichtigen Impfzentren immer mehr auch die niedergelassenen Ärzte an den Impfungen beteiligt werden.
Dabei gehe es „nicht um entweder oder“, so Merkel, „sondern um sowohl als auch“. Bund und Länder hätten daher intensiv beraten, wie die Arbeit von Impfzentren und Arztpraxen schnellstmöglich kombiniert und unbürokratisch gestaltet werden kann.
Verfügbare Impfstoffmengen steigen kontinuierlich
Bund und Länder bestätigten ihr Ziel, im Sommer allen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland ein Impfangebot machen zu können. Auch wenn im April die Impfstoffmengen noch knapp sind, steigen sie in den kommenden Wochen kontinuierlich an. Zusätzlich zu den bereits eingeplanten Liefermengen wird Deutschland eine zusätzliche Lieferung von 580.000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten.
Arztpraxen starten mit Corona-Impfungen
Die Arztpraxen sollen ab dem 5. April in den Impfprozess einbezogen werden. Aufgrund der zunächst noch begrenzten Zahl an Impfdosen werden anfangs kleinere Mengen an die Praxen ausgeliefert. Jede der rund 50.000 Hausarztpraxen soll wöchentlich etwa 20 Impfdosen erhalten. Später sollen auch Fach- und Betriebsärzte einbezogen werden.
Für die Impfungen in den Arztpraxen gilt die Priorisierung der Impfverordnung als Grundlage, die sie flexibel anwenden können. Die Ärztinnen und Ärzte sollen zunächst gezielt ihre besonders vulnerablen Patientinnen und Patienten einladen sowie immobile Menschen bei Hausbesuchen impfen.
2,25 Millionen Dosen pro Woche für Impfzentren
Die in den Ländern aufgebauten Impfzentren und die mobilen Impfteams kommen weiterhin zum Einsatz. Um einen planbaren Betrieb aufrechtzuerhalten, erhalten die Länder hierfür im April wöchentlich kontinuierlich 2,25 Millionen Impfdosen. Diese Menge soll nach und nach gesteigert werden.
Die zusätzliche Lieferung von 580.000 Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer wird unter anderem dazu verwendet, Menschen in besonders gefährdeten Grenzregionen zielgerichtet zu impfen. Dazu gehören Regionen an der Grenze zu Tschechien und zum französischen Département Moselle, die jeweils ein starkes Infektionsgeschehen haben. So soll der Infektionseintrag sowie die Verbreitung von Virusvarianten begrenzt werden.
Vor dem Bund-Länder-Gespräch zur Impfstrategie hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA die Sicherheit des Impfstoffs von AstraZeneca bestätigt. Damit konnten die Impfungen mit diesem Impfstoff in Deutschland fortgesetzt werden. Wegen einiger Fälle von Hirnvenen-Thrombosen hatte die Bundesregierung vorsorglich veranlasst, Impfungen bis zur Prüfung der Sachlage auszusetzen und war damit einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gefolgt.