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Cuma, Nisan 19, 2024

Senat und Spitzen von Kammern und Verbänden wollen mehr Arbeit von zuhause ermöglichen

Hamburgs Unternehmen sollen ihren Beschäftigten überall dort Homeoffice und mobiles Arbeiten ermöglichen, wo es geht. Das haben Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina und die Spitzenvertretungen von Kammern und Verbänden gemeinsam vereinbart. Das Arbeiten von zuhause sollte angesichts der zugespitzten Phase der Pandemie die Regel sein, die Arbeit in Präsenz hingegen nur aus triftigen Gründen weitergeführt werden.

elbeXpress / Haber Merkezi

Symbolbild: Pixabay

Viele Hamburger Betriebe haben angesichts des Infektionsgeschehens bereits kreative und flexible Lösungen umgesetzt und ermöglichen das Arbeiten von zuhause. Doch es gibt auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten weiterhin im Büro arbeiten lassen wollen, obwohl die Arbeit auch von zuhause erledigt werden könnte. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina und Spitzenvertreter von Hamburgs Kammern und Verbänden haben sich gestern im Rahmen einer Digital-Konferenz ausgetauscht und beraten, wie mehr Homeoffice und mobiles Arbeiten ermöglicht werden kann und wie dabei auch eine gute Kommunikation mit Beschäftigten sichergestellt wird.

Einigkeit herrschte darüber, dass die Arbeit von zuhause ein wirksames Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz verständigten sich auf einen nachdrücklichen Appell an die Unternehmen, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Homeoffice und mobiles Arbeiten zu ermöglichen, wo dies für Betriebe und Beschäftigte möglich ist. Dafür ist den Beschäftigten das dafür notwendige Vertrauen entgegenzubringen.

Bild: Pressestelle Senat

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Die Lage in der Pandemie ist weiterhin kritisch und kann durch neue Virusmutationen noch ernster werden. Wir müssen unsere Kontakte in einigen Lebensbereichen daher noch deutlicher reduzieren. Wo immer möglich sollten Beschäftigte von zuhause aus arbeiten, um sich selbst und ihre Kolleginnen und Kollegen vor einer Ansteckung zu schützen und die Mobilität in der Stadt zu verringern. Einige Hamburger Unternehmen nutzen Homeoffice bereits umfassend. In der Corona-Pandemie sollte Homeoffice die Regel sein, nicht die Ausnahme. Ich bitte alle Unternehmen dringend, den „Stay at home“-Appell der Regierungen von Bund und Ländern zu unterstützen.“

Norbert Aust Bild: Handelskammer Hamburg

Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Hamburgs Wirtschaft gibt Corona keine Chance! Daher sollten alle Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – soweit irgendwie umsetzbar – mobiles Arbeiten von zuhause ermöglichen.“

Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Das mobile Arbeiten zuhause ist zur Pandemiebekämpfung ein wichtiges Instrument. Im Moment muss überall dort, wo es möglich ist, Homeoffice gemacht werden. Seit Monaten sind Gewerkschaften und Betriebsräte aktiv, um die Arbeit gesund und sicher zu machen, es gibt viele Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge dazu. Es muss klar sein: nur mit verbindlichen Regelungen zwischen den Sozialpartnern wird das Homeoffice zu einem richtigen und geeigneten Instrument. Auch zuhause gilt der Arbeitsschutz, gelten die Arbeitszeitgesetze und gilt der Gesundheitsschutz. Ohne geeignete Ausstattung, für die die Arbeitgeber zu sorgen haben, sind die Beschäftigten nicht in der Lage, von zuhause zu arbeiten. Deswegen brauchen wir Gefährdungsbeurteilungen in jedem Betrieb, um gemeinsam mit Unternehmensleitung, Betriebsrat und Beschäftigten den Gesundheitsschutz flexibel und passend zu gestalten. Das gilt übrigens auch für all die Beschäftigten, die keine Möglichkeit für Homeoffice haben: Die die Stadt am Laufen halten und unsere Versorgung sichern. Der Gesundheitsschutz muss für alle Beschäftigten, egal wo sie arbeiten, Hand in Hand, abgestimmt und eindeutig sein.“

Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer hoben hervor, wie wichtig eine proaktive und regelmäßige Kommunikation der Betriebe mit ihren Beschäftigten ist – sowohl zu den Möglichkeiten des Homeoffice und mobilen Arbeitens als auch über die geltenden Arbeitsschutzstandards. Wo kein Arbeiten von zuhause möglich ist, müssen die Arbeitsschutzkonzepte und AHAL-Regeln strikt eingehalten werden. Das Amt für Arbeitsschutz wird die Arbeitsschutzmaßnahmen und die Einhaltung in den Unternehmen vor Ort überprüfen.

In der Konferenz zum Thema Homeoffice und mobiles Arbeiten wurden auch Positivbeispiele aus Hamburgs Wirtschaft vorgestellt. Allein bei Beiersdorf arbeiten aktuell 2.500 Beschäftigte von zuhause. Mit welchen innovativen Ideen und Formaten sie die Herausforderung in der Krise meistern und welche Hürden sie nehmen mussten, davon haben sie so wie die IT-Firma sum.cumo aus der Praxis berichtet. Beispiele, die in der Konferenz genannt wurden, sind unter anderem das Format „Remote-Kindergarten“, mit dem die Kinder unterhalten werden, während sich ihre Eltern eine kurze Auszeit nehmen können. Auch gemeinsame Yogakurse oder das virtuelle gemeinsame Mittagessen „Lunch-Roulette“ sind Beispiele für innovative Ideen in der Krise.

Alle Beteiligten der Online-Konferenz haben den Willen bekräftigt, die Herausforderungen der Pandemie mit gemeinsamer Kraftanstrengung zu meistern. Dabei ist es wichtig, im regelmäßigen und engen Austausch auch die Zukunft nach Corona im Blick zu behalten.

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Viele Hamburger Betriebe haben angesichts des Infektionsgeschehens bereits kreative und flexible Lösungen umgesetzt und ermöglichen das Arbeiten von zuhause. Doch es gibt auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten weiterhin im Büro arbeiten lassen wollen, obwohl die Arbeit auch von zuhause erledigt werden könnte. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina und Spitzenvertreter von Hamburgs Kammern und Verbänden haben sich gestern im Rahmen einer Digital-Konferenz ausgetauscht und beraten, wie mehr Homeoffice und mobiles Arbeiten ermöglicht werden kann und wie dabei auch eine gute Kommunikation mit Beschäftigten sichergestellt wird.

Einigkeit herrschte darüber, dass die Arbeit von zuhause ein wirksames Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz verständigten sich auf einen nachdrücklichen Appell an die Unternehmen, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Homeoffice und mobiles Arbeiten zu ermöglichen, wo dies für Betriebe und Beschäftigte möglich ist. Dafür ist den Beschäftigten das dafür notwendige Vertrauen entgegenzubringen.

Bild: Pressestelle Senat

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Die Lage in der Pandemie ist weiterhin kritisch und kann durch neue Virusmutationen noch ernster werden. Wir müssen unsere Kontakte in einigen Lebensbereichen daher noch deutlicher reduzieren. Wo immer möglich sollten Beschäftigte von zuhause aus arbeiten, um sich selbst und ihre Kolleginnen und Kollegen vor einer Ansteckung zu schützen und die Mobilität in der Stadt zu verringern. Einige Hamburger Unternehmen nutzen Homeoffice bereits umfassend. In der Corona-Pandemie sollte Homeoffice die Regel sein, nicht die Ausnahme. Ich bitte alle Unternehmen dringend, den „Stay at home“-Appell der Regierungen von Bund und Ländern zu unterstützen.“

Norbert Aust Bild: Handelskammer Hamburg

Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Hamburgs Wirtschaft gibt Corona keine Chance! Daher sollten alle Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – soweit irgendwie umsetzbar – mobiles Arbeiten von zuhause ermöglichen.“

Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Das mobile Arbeiten zuhause ist zur Pandemiebekämpfung ein wichtiges Instrument. Im Moment muss überall dort, wo es möglich ist, Homeoffice gemacht werden. Seit Monaten sind Gewerkschaften und Betriebsräte aktiv, um die Arbeit gesund und sicher zu machen, es gibt viele Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge dazu. Es muss klar sein: nur mit verbindlichen Regelungen zwischen den Sozialpartnern wird das Homeoffice zu einem richtigen und geeigneten Instrument. Auch zuhause gilt der Arbeitsschutz, gelten die Arbeitszeitgesetze und gilt der Gesundheitsschutz. Ohne geeignete Ausstattung, für die die Arbeitgeber zu sorgen haben, sind die Beschäftigten nicht in der Lage, von zuhause zu arbeiten. Deswegen brauchen wir Gefährdungsbeurteilungen in jedem Betrieb, um gemeinsam mit Unternehmensleitung, Betriebsrat und Beschäftigten den Gesundheitsschutz flexibel und passend zu gestalten. Das gilt übrigens auch für all die Beschäftigten, die keine Möglichkeit für Homeoffice haben: Die die Stadt am Laufen halten und unsere Versorgung sichern. Der Gesundheitsschutz muss für alle Beschäftigten, egal wo sie arbeiten, Hand in Hand, abgestimmt und eindeutig sein.“

Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer hoben hervor, wie wichtig eine proaktive und regelmäßige Kommunikation der Betriebe mit ihren Beschäftigten ist – sowohl zu den Möglichkeiten des Homeoffice und mobilen Arbeitens als auch über die geltenden Arbeitsschutzstandards. Wo kein Arbeiten von zuhause möglich ist, müssen die Arbeitsschutzkonzepte und AHAL-Regeln strikt eingehalten werden. Das Amt für Arbeitsschutz wird die Arbeitsschutzmaßnahmen und die Einhaltung in den Unternehmen vor Ort überprüfen.

In der Konferenz zum Thema Homeoffice und mobiles Arbeiten wurden auch Positivbeispiele aus Hamburgs Wirtschaft vorgestellt. Allein bei Beiersdorf arbeiten aktuell 2.500 Beschäftigte von zuhause. Mit welchen innovativen Ideen und Formaten sie die Herausforderung in der Krise meistern und welche Hürden sie nehmen mussten, davon haben sie so wie die IT-Firma sum.cumo aus der Praxis berichtet. Beispiele, die in der Konferenz genannt wurden, sind unter anderem das Format „Remote-Kindergarten“, mit dem die Kinder unterhalten werden, während sich ihre Eltern eine kurze Auszeit nehmen können. Auch gemeinsame Yogakurse oder das virtuelle gemeinsame Mittagessen „Lunch-Roulette“ sind Beispiele für innovative Ideen in der Krise.

Alle Beteiligten der Online-Konferenz haben den Willen bekräftigt, die Herausforderungen der Pandemie mit gemeinsamer Kraftanstrengung zu meistern. Dabei ist es wichtig, im regelmäßigen und engen Austausch auch die Zukunft nach Corona im Blick zu behalten.

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