Hamburgs größtes und bekanntestes Schwimmbad, die Alster-Schwimmhalle, wird ab jetzt umfassend modernisiert und ab Ende 2023 mit einem völlig erneuerten und deutlich erweiterten Angebot wieder eröffnet.
Elbe Express / Haber Merkezi
Jens Kerstan, Umweltsenator und zuständig für Bäderland und die städtischen Schwimmhallen, hat heute bei einem Fototermin zum offiziellen Baustart mit einem Hammer aus dem Baujahr die erste Fliese aus dem Becken gelöst und erklärt: „Die Alster-Schwimmhalle ist nicht nur ein Schwimmbad, sie ist eine Institution, ein Treffpunkt, ein überregionales Sportzentrum und ein städtebauliches Highlight. Die Halle wird jetzt umfassend modernisiert und erweitert. Auch wenn das eine vorübergehende Schließung mit sich bringt: Es ist eine gute Nachricht, dass wir entgegen dem Bundestrend in Hamburg neue Bäder bauen und alte modernisieren und erweitern werden. Wir investieren in diese Modernisierung mit 80 Mio. Euro eine große Summe. Die außergewöhnliche Architektur wird behutsam ergänzt, gleichzeitig berücksichtigen wir die Barrierefreiheit und den Klimaschutz am Bau: Eine energieeffiziente Anlagensteuerung, Gründächer, Wärmerückgewinnung und Isolierverglasung sorgen für eine vergleichsweise klimaschonende Energiebilanz. Das Schwimm- und Badeangebot trägt entscheidend zur Lebensqualität in unserer Stadt bei. Deshalb hat Hamburg nach rund 200 Mio. Euro an Investitionen in die Bäder im Zeitraum der vergangenen gut zehn Jahre Pläne für weitere Investitionen in etwa gleicher Höhe bis 2030.“
Dirk Schumaier, Geschäftsführer Bäderland Hamburg GmbH:„Der besonderen Bedeutung der Alster-Schwimmhalle entsprechend, werden in den nächsten Jahren außergewöhnlich umfangreiche Arbeiten aufgenommen, um dieses Wahrzeichen des Freizeit-und Wettkampfsports in Hamburg zu erhalten und ihr Angebot zukünftig deutlich zu erweitern. Wir kommen mit diesem Investitionsprojekt in ganz besonderem Maße unserem Auftrag der bedarfsgerechten Weiterentwicklung und des wirtschaftlichen Betriebs von wasserbezogenen Sport- und Freizeiteinrichtungen in Hamburg nach.“
Hamburgs größte und wichtigste Badanlage für das Gesundheits- und Fitnessschwimmen wird mit der baulichen Sanierung gleichzeitig modernisiert und im Angebot erweitert. 50-Meter-Becken wird erhalten, ebenso wie das doppelte Lehrbecken für Schulschwimmen und Schwimmunterricht. Darüber hinaus entstehen eine zusätzliche Schwimmhalle mit einem 25-Meter-Becken, ein separates Sprungbecken und ein zusätzliches Kursbecken für Gesundheits- und Präventionsangebote. Insgesamt wird die neue Alster-Schwimmhalle über eine deutlich erweiterte ganzjährig nutzbare Wasserfläche verfügen – die Fläche wächst von bisher rund 1.400 Quadratmeter auf über 2.000 Quadratmeter.
Das bisherige Fitnessangebot im Trockenbereich wird auf rund 1.100 m² Fläche für Gerätetraining ausgebaut; zusätzlich ist ein umfangreiches Kursangebot mit Wasserfitness, Schwimmen-Lernen, Schwimmtechniken und Entspannung vorgesehen. Das neue Angebot wird um eine attraktive Saunalandschaft ergänzt.
Die bereits vor einigen Jahren (2007) vorgenommene Umstellung des Angebotskonzeptes der Halle von einem Freizeitbadangebot hin zu einem sportlich fokussierten Schwimmbad erwies sich in den letzten Jahren als erfolgreich und soll grundsätzlich nicht verändert werden. Das Gesamtprojekt hat ein Investitionsvolumen von rund 80 Mio. Euro, 60 Mio. davon stammen vom Hamburger Senat, 10 Mio. werden aus Bundesmitteln zum Denkmalschutz bereitgestellt, den Rest steuert Bäderland aus Eigenmitteln bei.
Umbau und Schließung
Die Wiedereröffnung der modernisierten Alster-Schwimmhalle ist voraussichtlich für Ende 2023 zu erwarten. Heute wird mit der Entkernung und dem Abbruch von Teilbereichen und dann mit der Sanierung des Altbestandes und dem Neubau von Angebotsbereichen begonnen. Die Halle wird während der gesamten Modernisierungsphase für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen sein.
Barrierefreiheit und Energieeffizienz
Die Alster-Schwimmhalle wird nach ihrer Modernisierung den neuesten baulichen Standards entsprechen. Neben der Verlagerung des zwar markanten aber nicht barrierefreien bisherigen Zugangs, der Ausstattung mit Liften, Rampen und selbstverständlich auch entsprechenden Umkleide- und Sanitäranlagen, erhält die Alster-Schwimmhalle sogar ein taktiles Leitsystem.
Und auch aus energetischer Sicht wird hier ein Meilenstein erreicht. Die seit den 70er Jahren einfach verglaste Halle erhält eine neue wärmeisolierverglaste Fassade, computergesteuerte Haus- und Anlagentechnik sowie eine Wassertechnik, die Wärme- und Energie effizient zurückgewinnt und für den Energiekreislauf des Gebäudes erhält.
Active City
Die neue Alster-Schwimmhalle wird wettkampfgerecht ausgestattet, wobei Tribünen dann je nach Wettkampftypus bedarfsgerecht temporär installiert werden können. Das Modernisierungsprojekt ist somit auch ein wesentlicher Baustein des Programms Active City.